Donnerstag, 19. November 2009

„Viagra für Frauen“ im klinischen Test


Habe ich im Netz gefunden. Was es nicht alles an Neuereungen gibt.
aber jeder hat ein Recht auf Viagra

" „Viagra für Frauen“ im klinischen Test

Chapel Hill – Der Wirkstoff Flibanserin hat in drei randomisierten klinischen Studien die Libido von Frauen mit „sexueller Appetenzstörung“ gesteigert. Ob das noch nicht zugelassene Medikament sich als „Viagra für Frauen“ eignet, dürfte auch vom Nebenwirkungsspektrum abhängen.

Ähnlich wie Sildenafil (Viagra®), das ursprünglich zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit entwickelt wurde, war für Flibanserin ein anderes Einsatzgebiet vorgesehen. Doch als Antidepressivum war es ebenso ungeeignet wie Sildenafil zur Linderung pektanginöser Beschwerden.

In den Tierversuchen, so wird kolportiert fiel dann ein gesteigerter Sexualtrieb der weiblichen Tiere auf. Auch die Teilnehmerinnen der klinischen Tests berichteten über eine gesteigerte Libido, sodass die klinische Entwicklung mit der Indikation von Libidostörungen (hypoactive sexual desire disorder, HSSD) fortgesetzt wurde. 

Der Hersteller führte vier Studien bei prämenopausalen Frauen durch. Drei Studien (DAISY, VIOLET und DAHLIA) wurden in Nordamerika, eine in Europa (ORCHID) durchgeführt. In der DAHLIA-Studie wurde keine Wirkung gefunden, was auf die niedrigere Dosis zurückgeführt wird.
Die kombinierte Analyse der beiden anderen nordamerikanischen Studien DAISY und VIOLET mit 1.378 Teilnehmerinnen, welche die Gruppe um John Thorp von der Universität von North Carolina in Chapell Hill jetzt auf der Jahrestagung der European Society for Sexual Medicine in Lyon vorstellte, dokumentiert einen Anstieg der sexuell befriedigenden Erlebnisse (satisfying sexual events, SSE) von 2,8 auf 4,5 pro Monat.

Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass auch Placebo die Zahl der SSE von 2,7 auf 3,7 steigerte. Die Wirkung von Flibanserin  soll statistisch signifikant besser gewesen sein. Auch das sexuelle Verlangen habe sich unter der täglichen (abendlichen) Einnahme von Flibanserin verbessert, wird mitgeteilt. Gemessen wurde es mittels eines täglichen elektronischen Tagebuchs (eDiary) und einer Subskala des Female Sexual Function Index (FSFI).

In der europäischen ORCHID-Studie an 634 prä-menopausalen Frauen wurde ebenfalls eine Steigerung der Libido gefunden, die allerdings nur im eDiary, nicht aller im FSFI signifikant ausfiel. Die SSE hätten „numerisch“ zugenommen, wird mitgeteilt.

Ob die Steigerung der SSE um weniger als ein SSE pro Monat (im Vergleich zu Placebo), Frauen mit HSSD zur allabendlichen Einnahme des Wirkstoffs motivieren kann, dürfte vom Leidensdruck der betroffenen Frauen beziehungsweise Paare abhängen.

Eine Rolle dürfte sicherlich die Verträglichkeit des Wirkstoffs spielen. Die häufigsten Nebenwirkungen in den Studien waren Schwindelgefühle, Übelkeit, Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit oder Schlafstörungen.

Sie bewogen in der nordamerikanischen Studien 14 Prozent der Frauen die Therapie abzubrechen (8 Prozent unter Placebo). Die Pressemitteilung der Universität von North Carolina versieht die Pressemitteilung “Viagra für Frauen” mit einem Fragezeichen.

 © rme/aerzteblatt.de" www.aertzeblatt.de 17.11.09


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