Montag, 24. März 2008

Was hat Ostern mit Eiern zu tun???

Was hat Ostern mit Eiern zu tun??

Tausende Kinder haben am Ostersonntag nach den leuchtenden Nestern Ausschau gehalten und für viele ist das Frühstücksei an diesem Tag ein ganz besonderes .

Doch was hat Ostern 체berhaupt mit Eiern zu tun? Die Spurensuche nach dieser heute selbstverst채ndlichen Verbindung f체hrt ins Mittelalter zu betenden M철nchen, singenden Kindern und der liturgischen Farblehre der Kirche.

Christoph Daxelm체ller kennt sich aus mit der Geschichte des Eies. Der Professor f체r Volkskunde an der Universit채t W체rzburg hat die Alltagsgeschichte des Mittelalters untersucht. "Eier", sagt Daxelm체ller, "waren damals ein ganz generelles Symbol f체r das Leben und die Fruchtbarkeit."

          

"Entscheidend ist auch, dass Eier im Mittelalter g채ngiges Zahlungsmittel waren", sagt Daxelm체ller. Dass Bauern die Pacht f체r kirchliche L채ndereien mit Naturalien beglichen, sei generell 체blich gewesen. Zu Ostern h채tten viele Kl철ster Eier als Naturalzins vorgeschrieben.

Aus einer bedeutenden mittelalterlichen Quelle, dem Falkensteiner Codex, sei überliefert, dass zahlreiche Hofstätten an den Ostertagen jeweils 100 Eier abzuliefern hatten. "Die Fastenzeit vor Ostern machte diese stolze Summe möglich", weiß Daxelmüller. "Die Bauern haben die Eier wochenlang gesammelt."

Seit dem 12. Jahrhundert sei die so genannte Eierweihe belegt. Mit festen Gebetsformeln weihten die Mönche in den Klöstern die Eier. Um die Verwechslungsgefahr auszuschließen, erhielten die geweihten Eier eine rote Färbung.

Diese Farbe steht in der liturgischen Farblehre für den Opfer- und Märtyrertod. "Diese Eier hießen dann Roteier oder Schöneier und symbolisierten die Auferstehung", sagt Daxelmüller. Im Folgenden hätten sich Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern zu Gabenterminen entwickelt, an denen sich bevorzug mit Eiern beschenkt wurde - nicht nur innerhalb der Klöster.

"Und es gab ja auch die Eierspiele", erkl채rt Daxelm체ller. Im Mittelalter h채tten sich zwei Mannschaften mit einem Korb auf die Suche nach versteckten Eiern gemacht. Wer den Korb zuerst gef체llt hatte, war der Sieger und durfte sich 체ber die Pr채sente hermachen.

Verbreitet war laut Daxelm체ller auch der Brauch unter Kindern, von T체r zu T체r zu gehen und Lieder vorzutragen. Als Lohn h채tten sie Eier bekommen, teilweise aber auch Fladen oder Brezeln.

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen