Freitag, 12. Dezember 2008

Was ist Weihnachten?

Weihnachten!

Was ist Weihnachten?
Und wann fängt Weihnachten eigentlich an?

Ist es wirklich "nur" die Verbindung der christlichen Heilslehre von der Geburt des Gottessohnes mit den urtümlichen Vorstellungen vom Sieg des Lichts über die dämonischen Mächte der Finsternis?

Werden in der Vorweihnachtszeit alle heilig und rennen mit einem Heiligenschein und frommen Sprüchen auf den Lippen herum? In Erwartung entsprechender Belohnung in Form vieler Päckchen mit möglichst ersehntem Inhalt? 

Oder ist es die im Kaufrausch befangene voradventliche "Weihnachts-Klientel", die zwar in den allgmeinen Buh-Ruf  einstimmt, wenn die ersten Nikoläuse schon im Oktober in den Schaufenstern stehen, die aber geflissentlich ab Mitte Sommer an verschiedenen Päckchen, Geschenkchen und Rezeptchen "werkelt"?

Finden wir Weihnachten etwa auf den beliebten Christkindl-Weihnachts-oder Nussknacker-Märkten? - Sozusagen als Oktoberfest im Dezember und deshalb ist auch der Wein ein "Glüh" und die Wurst eine "Rost" ? . . . eingerahmt feierlich in Sternenlichterkette und Weihnachtsliedergedudel - pikanterweise machten die Geschäftsleute meines Wohnortes vor Eröffnung des Marktes darauf aufmerksam, dass dieses Jahr KEINE allgemeine Musikberieselung stattfände, da die Gebühren für die GEMA zu hoch seinen *VBG* - jeder Bude also ihren eigenen Kassettenrecorder - und eigene Musikwahl . . .  

Kann es gar die Wahrheit sein, dass Weihnachten "überholt", ein Relikt und absolut überflüssig (außer der freien Tage natürlich!) ist? - Weihnachten sozusagen als Auslaufmodell - oder, um mit Hermann Hesse zu sprechen:

"Wir wünschen eine gute Weihnacht! Wenn ein Kind dabei ist, ist es ja trotz allem Schwindel doch immer ein wunderschönes Fest."

Also wann fängt Weihnachten denn nun wirklich an?

Wann entscheidet sich die Art und Weise der weihnachtlich-häuslichen Feier? - RICHTIG: Wenn zwei Menschen ihren gemeinsamen Lebensweg beginnen, werden sich zwei verschiedene Brauchtypen zusammenraufen müssen zu einem neuen Stil (Er die raumhohe edle Tanne, mit altehrwürdigem Familienschmuck dekoriert, SIE das ökomäßig eingepflanzte Bäumchen ohne großen Behang) - was nun holy family? Hier fängt ein neues Weihnachten an, wage ich mal zu behaupten.

Es beginnt zu leben. Und wenn dann die Familie eine richtige Familie wird, wenn leuchtende Kinderaugen im Kerzenschein ein feierliches Gefühl erzeugen, wenn gemeinsamer Besuch der Christmette die Lieben möglicherweise nur einmal im Jahr in die Kirche führt, dafür aber mit dem Gefühl, etwas getan zu haben zum Wohle des Ganzen, dann  diktieren eine lange Zeit die Kinder die Festlichkeit -

Bis die Kinder aus dem Haus gehen und selber Familientradition fortführen -

Dann beginnt ein "Mittelweg" - man hängt noch an den Bräuchen, findet sie aber nicht mehr SOOOOOO wichtig - das Bäumchen wird kleiner - das Festtagsmahl (wegen der Gesundheit) cholesterinärmer - die Geschenke werden eigentlich edler - oder sie hören aufgrund gemeinsamer Absprachen ganz auf . . . man hat sich arrangiert - mit dem Partner UND mit Weihnachten . . .

BIS die ersten Enkelkinder zu Besuch kommen: Natürlich flammen alle Weihnachtserinnerungen wieder auf und werden verstärkt projiziert auf die Kindeskinder: Man hat ja jetzt Zeit als Rentier - man kann den Weihnachtsmann mit Ren-Tier (red-nosed) so richtig schön ausspielen und die strahlenden (Enkel) Kinderaugen genießen . . .


Liebe ist . . .
miteinander Weihnachten anzufangen!

 

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