Notizen zum Monat Foto li.gé April Knospen und Blüten öffnen sich im April - und auch die Herzen vieler Menschen. Das hat schon der römische Dichter Ovid beschrieben. Im Lateinischen heißt öffnen: "aperire"; von daher deutet Ovid den Monatsnamen April im Sinne des Sich-Öffnens der frühlingshaften Natur.
"April, April, der weiß nicht, was er will!" - dieser alte Vers hängt mit den Wetterkapriolen zusammen: Sonnenschein, Regen, Schnee, Stürme und Frühlingsluft wechseln einander rasch ab. Sonderlich beachtet ist der April nicht: Kein Lied besingt ihn, wie etwa den Mai oder den März.
Ein 채lterer deutscher Name f체r den April ist "Ostermonat" - Ostern wird meist im April gefeiert. Es f채llt auf den ersten Sonntag, der dem ersten Vollmond nach Fr체hlingsanfang folgt; die Spanne des Ostertermins reicht vom 22. M채rz bis zum 25. April. Ostern ist also ein "bewegliches", "mondbestimmtes" Fest vom Datum her. Vom Inhaltlichen her ist es unver채nderlich: Auferstehung, Licht, neues Leben.
Daß der Name "Ostern" sich von einer angeblichen germanischen Frühlings- und Lichtgöttin Ostarte ableitet, ist wissenschaftlich nicht haltbar. In der Literatur findet sich im Zusammenhang mit Ostern der Ausdruck "eostro" (Morgenröte) beim englischen Benediktiner und Kirchenlehrer Beda (gest. 735). Im Altenglischen führte das zu "eastron", im Althochdeutschen zu "ôstarum". Eostro selbst wiederum kommt vom Wortstamm "ausos" - und davon leitet sich in der griechischen Sprache "eos" (Licht) und in der lateinischen "aurora" (Morgenröte) ab. So oder so geht es um Licht: Christus ist in neuer, verklärter, lichtheller Leiblichkeit auferstanden, das Licht des Auferstandenen siegt über die Nacht der Sünde und des Todes; der neue Tag ewigen Lebens bricht an. Osterfeuer und Osterkerze symbolisieren Christus, das Licht. Das Osterei gilt als Zeichen f체r das neue Leben und f체r das Grab des zum Leben erstandenen Christus; ein alter Spruch besagt: "Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, hat Jesus Christus das Grab zerbrochen." Wobei das Ei in vielen Kulturen und Mythen als Symbol des neuen Lebens, des Anfangs auftaucht: Indianische oder 채gyptische Mythen beschreiben, wie die Welt aus einem Ei entstand. In manchen asiatischen L채ndern werden rotgef채rbte Eier zur Geburt oder zum Fr체hlingsanfang geschenkt.
Die meisten europäischen Länder und die USA kennen den Brauch, jemanden am 1. April mit Falschmeldungen hereinzulegen, ihn "in den April zu schicken". Für Deutschland ist der "Aprilscherz" seit dem 17. Jahrhundert belegt. Mutmaßungen bringen seinen Ursprung in Zusammenhang mit um diese Zeit begangenen uralten römischen oder auch indischen Narrenfesten - in Indien etwa wurde der Winter von Narren ausgetrieben.
Hildegard von Bingen betrachtet den April als Monat der Gr체nkraft, der Wohlger체che, als "Nasen-Monat". Die Natur, Menschen und Tiere bl체hen auf, gutes Handeln, Tugenden und Wissen sollen ebenfalls ergr체nen. Alle Sinne nehmen die neuen, fr체hlingshaften Eindr체cke wahr - gerade auch die Nase, die Angenehmes riecht und Unangenehmes erkennen kann:
"Der vierte Monat ist voller Lebensgrüne und Wohlgeruch, auch wenn es in ihm schrecklich donnern kann. Er gibt einen Hinweis auf die Nase, mit der der Hauch der Seele den Duft einzieht und wieder entläßt, in der Vielfalt dessen, was er sich mit Ehrfurcht auswählt. Diesem Monat gleicht der Mensch, wenn er kraft des Vernunfthauches seiner Geistigkeit im Gewissen das Grün der guten Werke einsichtig auswählt ... Wer also Gott fürchtet und liebt, der hütet seinen Sinn vor jeder Schlechtigkeit ... Über die Nase zeigt Gott die Weisheit, die als duftende Ordnung in allen Kunstwerken ruht, wie auch der Mensch durch sein Riechorgan erkennen soll, was die Weisheit aufzuordnen hat." __________________________________________
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Es geht aufwärts: Immer mehr Zugvögel kehren heim. Die Igel beenden ihren Winterschlaf und werden aktiv - böse Zungen behaupten, daß dagegen bei einer bestimmten menschlichen Spezies der Winterschlaf nahtlos in die Frühjahrsmüdigkeit übergeht. Bauernregeln: Sprichwörtlich ist die unentschlossene Witterung in diesem Monat, das Aprilwetter.
AntwortenLöschen"Bald tr체b und rauh, bald licht und mild, / April - des Menschen Ebenbild. " Jedenfalls sollte man immer daran denken: "gehst Du im April im Sonnenschein aus, laß doch den Regenschirm nicht zu Haus".
Aber, der Fr체hling kommt mit Macht. Liebe Grüße Heidi