Sonntag, 30. April 2006

hexennacht!!! diesmal von charlotte aus seattle *freu*

In der Walpurgisnacht

Wenn Hexen tanzen

Hexen bleiben modern, Kr채uterhexen bieten ihr pflanzliches Wissen an, Hexen leben in M채rchen weiter, Hexensuppe essen die Narren an Fastnacht und Hexen treffen sich immer noch zum tollen Tanz in der Walpurgisnacht. Zum Gl체ck sind aber die blutr체nstigen Hexenverfolgungen vom 15. bis 17. Jahrhundert, wodurch hunderttausende angebliche Unheilsbringer auf dem lodernden Scheiterhaufen starben, vorbei
 

Die Heilige Walburga, Tochter des K철nigs Richard von England, starb 779. Aus ihrem Grab floss ein Wunder- 철l, das kranke Menschen und leidende Tiere heilen konnte. Viele Kirchen sind ihr geweiht, wie auch die Abteikirche von Walboug im Hagenauer Forst, wo herrliche Glasfenster von 1461, geschaffen vom els채ssischen Glasermeister Peter Hemmel, genannt Peter von Andlau, zu bewundern sind.
 Walburga, nach Meinung der katholischen Kirche, sollte eigentlich die Menschen vor Hexen schützen, aber das Hexenheer wütet umso mehr in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai, Patronstag der Heiligen Walburga bevor dieser Tag der Arbeit « geweiht Â» wurde.

Fr체hlingstreffen

 In der Walburgis- oder Walpurgisnacht findet das grosse Frühlingstreffen der Hexen statt. Es gibt viele Tanzplätze, wovon der Brocken im Harz der berühmteste ist. Im Elsass waren sie sehr zahlreich und « Hexenplatz Â» lebt in Flurnamen weiter. « Der Bastberg, (Sebastiansberg) bei Buchsweiler gilt im ganzen Unterland als der Versammlungsort der Hexen Â», schrieb Stoeber in seinen Sagen. 


 Heute wird der Brocken in der Walpurgisnacht von tausend und abertausend modernen Spurensucher überlaufen um den Hexentanz zu erleben, aber die echten Hexen bleiben lieber unter ihresgleichen und versammeln sich auf anderen von den Menschen vergessenen Hexenplätze.

 

nur leider heute keine sonne und daf체r ein eisiger wind!


 Das Wort « Hexe Â», vom alt- hochdeutschen « hagzissa Â», die auf oder in dem Hag (eingefriedetes Grundstück) sitzende, bedeutet « verkrüppelte Zaunreiterin Â». Dann, im ausgehenden Mittelalter, ging das Wort im Volksglauben für « weiblichen Geist der mit dem Teufel im Bunde steht Â» über.
 Es gibt viele Wortzusammensetzungen wie Hexenprozess, -verbrennung, -kraut, -dings u.s.w. Hexenbesen (Haxebase) werden die aus Eisen hergestellte Kellerfenstergitter genannt, die eigenartige Spitzen haben.
 Und jeder kennt den « Hexenschuss Â» für den so schmerzhaften Lumbago der auf dem Schuss einer Hexe beruht !

Wonnemonat Mai

 Wenn sich die Hexen in der stürmischen Walpurgisnacht ausgetobt und müde auf dem Luftweg auf ihren Besen abgezogen sind, darf sich der 1. Mai in seiner grünen Pracht zeigen. Der Name « Maius Â», wie er noch in alten Jahreskalendern steht, bedeutet « lateinisch magnus = gross, in der Steigerungsform maius = grösser Â». Es ist die Vergrösserung des Wachstums mit frischem Grün.
 Vielerorts wird der hohe Maibaum auf den Marktplatz oder vor die Kirche gesetzt, einen grünen Maien stellen die Buben vor das Haus der guten und lieben Mädchen, einen dürren verstecken sie neben der Seitenwand des Hauses der bösen.
 Auch der Mai dient zu vielen Wortzusammensetzungen, wie Maiandacht, Maikäfer oder Maiatzel, Maigleckle, -trank, -bowle, -kür, -zewle, Maistub heisst in Nordelsass die Kunkelstube und der Mairegen lässt die kleinen Kinder wachsen, die sich von ihm nässen lassen und dabei tanzend singen « Maieraje, mach mi gross, ich bin e klaaner Stumbe... Â»
 Im grünen Mai stecken die gefürchteten Eisheiligen, die « drei ATIUS Â» Pancratius am 12., Servatius am 13., Bonifacius am 14. und als Zusatz die kalte Sophie am 15. Mai. In den modernen Kalendern stehen andere Namen ! Die Winzer fürchteten, oder fürchten immer noch den Urban am 25. mit seinen Spätfrösten in den Weinbergen.
 In der Zeit der Romantik entstand das Symbol der Blauen Farbe in vielen Frühlings- und Maigedichten.
 Eduard Mörike : « Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte, süsse, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton ! Frühling, ja, du bist's ! Dich hab ich vernommen. Â»

Blaue Veilchen

 Am 14. Januar 1791 vertonte Wolfgang Amadé Mozart den kindlich gehaltenen Text von Christian Adolf Overbeck « Fritzchen an den Mai Â» :
« Komm lieber Mai und mache
Die B채ume wieder gr체n.
Und lass uns an dem Bache
Die blauen Veilchen bl체hn.
Wie m철chten wir so gerne
Ein Veilchen wieder sehn,
Ach, lieber Mai, wie gerne, einmal spazieren gehen. Â»

Jeanne Loesch

© Dernières Nouvelles d'Alsace  - Dim 30 avril 2006

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