Samstag, 28. März 2009

"Eulen" leiden unter Zeitumstellung - kann das relevant sein?


Zeitumstellung!
da graust es die meisten vor allem im frü
hjahr - und heute abend ist es wieder soweit



dazu fand ich einen äußerst interessanten artikel unter N24-nachrichten:

Am Sonntag beginnt in der Europäischen Union die Sommerzeit und damit für Millionen Menschen monatelanger Stress. Denn die eine Stunde, die am letzten Märzwochenende "gestohlen" und erst Ende Oktober zur Winterzeit wieder "zurückgegeben" wird, fehlt selbst Frühaufstehern sehr, wie eine großangelegte Studie der Münchner Universität gezeigt hat.

"Wir waren selbst überrascht, wie stark die Effekte sind", sagte der verantwortliche Forscher Till Roenneberg. Noch lasse sich über die Auswirkungen der Zeitumstellung auf die Gesundheit nur spekulieren. "Aber wahrscheinlich kostet die Sommerzeit viel Geld", erklärte der Professor. Die Ergebnisse der Wissenschaftler nach Auswertung der Fragebögen von rund 55.000 Menschen sind verblüffend.

Trotz Industrialisierung und High Tec orientieren sich die weitaus meisten Männer und Frauen in Deutschland an Sonnenauf- und Sonnenuntergang. "Das heißt nicht, dass die Menschen mit der Sonne aufstehen. Aber ihre ,innere Uhr' richtet sich danach." Bei 82 Prozent der Bundesbürger ist das so, wie die Forscher herausgefunden haben. Lediglich die Bewohner von Großstädten mit mehr als 300.000 Einwohner sind nicht so "sonnengetaktet". Hier ist der Anteil an künstlichem Licht zu groß.

Schlaf-Wach-Typus angeboren

Für die Untersuchung schnitten die Chronobiologen die Deutschlandkarte quasi in Längsscheiben und stellten fast, dass die "innere Uhr" der Menschen tatsächlich auf die "echte" Ortszeit, also den wirklichen Sonnenstand, eingestellt ist. Bewohner eher östlicher Gegenden waren statistisch um genau den Zeitraum "früher" dran, den die Sonne dort früher als im Westen aufgeht.

Unabhängig vom Stand der Sonne unterscheiden die Experten aber auch verschiedene, genetisch festgelegte Schlaf-Wach-Typen. Die frühen Schläfer, sogenannte Lerchen, liegen am liebsten deutlich vor Mitternacht im Bett und stehen gerne früh auf. Die späten, sogenannte Eulen, schlafen am liebsten erst deutlich nach Mitternacht ein und würden am liebsten erst nach 08.00 Uhr aufstehen.

Wer feststellen will, welcher Typ er selbst ist, kann dies mit einem Fragebogen für die Münchner Wissenschaftler unter euclock.eu tun. Der jeweilige Typus ist angeboren. Er kann aber unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Außerdem variiert er mit dem Lebensalter. Während kleine Kinder häufig früher wach sind, können Jugendliche vielfach erst spät einschlafen und sind entsprechend morgens müde. Mit zunehmendem Alter kehrt sich das wieder um - bis zur sogenannten senilen Bettflucht, wie der Berliner Chronobiologe Achim Kramer erklärte. Unabhängig vom Schlaf-Wach-Typ ist allerdings der tägliche Schlafbedarf, der ebenfalls genetisch festgelegt ist.

Diskrepanz zwischen "innerer" und "sozialer Zeit"

Rund 60 Prozent der Deutschen sind nach übereinstimmenden Angaben der beiden Wissenschaftler "Eulen". Das liegt auch daran, dass die meisten Menschen sich vorwiegend in geschlossenen Räumen aufhalten: "Wenn man zuwenig natürliches Licht bekommt, wird man ,eulenhaft'", meinte der Charité-Professor. Für die "Eulen" gibt es aber schon ohne Zeitumstellung eine Diskrepanz zwischen "innerer" und "äußerer", durch Schul- und Arbeitsbeginn gegebener "sozialer" Zeit.

Wenn nun bei der Umstellung zur Sommerzeit eine weitere Stunde fehlt, wird diese Lücke noch größer: "Der soziale Jetlag ist für viele Menschen ein unglaublicher Stress", betonte Roenneberg. In der Übergangszeit zwischen Winter und Sommer, wenn endlich die Tage wieder länger werden, wirkt sich die durch die Zeitumstellung fehlende Stunde nach diesen Angaben besonders stark aus: "Im Winter muss ich ohnehin vor der Sonne aufstehen. Jetzt steht endlich wieder die Sonne vor mir auf. Da wirft mich die Zeitumstellung drei bis vier Wochen zurück und ich fühle mich in eine andere Zeitzone verfrachtet."

Anders als womöglich landläufig erwartet, stellt sich die "innere Uhr" der meisten Menschen nur sehr langsam auf die neue Zeit um - wenn überhaupt: "Das biologische Timing der späten Chronotypen bleibt einfach auf Normalzeit, während all ihre sozialen Aktivitäten um eine Stunde vorgestellt werden. Aber selbst die innere Uhr früher Chronotypen stellt sich bei Beginn der Sommerzeit nicht vollständig um", erklärte der Münchner Professor.

Morgenlicht hilft

Während bekannt ist, dass sich beispielsweise Fernreisen zu Zielen mit stark unterschiedlichen Sonnenzeiten auf Leiden wie etwa Depressionen auswirken können, ist über Langzeiteffekte der saisonalen Störung der inneren Uhr durch die zwei Zeitumstellungen nach seinen Angaben noch wenig bekannt. "Ganz generell darf man auch kleine Veränderungen in einem biologischen System nicht unterschätzen", sagte er. "Sie scheinen aus menschlicher Sicht trivial und haben dennoch im größeren Zusammenhang gesehen dramatische Auswirkungen. Da diese schleichend und langfristig sind, bemerken wir sie kaum."

Solange es die Zeitumstellung aber gibt, müssen die Menschen damit zurechtkommen. Um dies wenigstens etwas zu erleichtern, rät Roenneberg dazu, sich möglichst viel an der frischen Luft in natürlichem Licht aufzuhalten. "Wer leidet, sollte so früh wie möglich am Tag ins Sonnenlicht. Damit kann man die innere Uhr ein wenig vorstellen." "Wenn man in den ersten zwei Stunden nach dem Aufstehen an natürliches Licht kommt, hilft das schon", meinte Kramer.

Dauerhaft umstellen kann man seinen Rhythmus aber nicht. "Das verhindern unsere Gene", betonte der Berliner Professor. Eine Möglichkeit gerade für Jugendliche, die unverschuldet morgens übermüdet im Unterricht sitzen, könnte nach seiner Einschätzung die derzeit am Berliner John-Lennon-Gymnasium diskutierte Verlegung des Schulbeginns auf 9.00 Uhr sein.

(Angelika Bruder, AP, N24)


wenn ich also morgen müde bin und die nächste zeit auch, dann sind das eben meine gene *VBG*

liebe grüße
von susanne

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