Samstag, 2. September 2006

Notizen zum Monat SEPTEMBER

 

Notizen zum Monat

 September

Der Hochsommer geht Ende August in den Sp채tsommer 체ber, die Hitze nimmt ab, Gewitter entladen sich 체ber den trockenen Stoppelfeldern. Mit dem September kommt dann der Herbst - der 23. September ist kalendarischer Herbstanfang, der Tag der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche. Wie am 21. M채rz geht die Sonne um 6 Uhr auf und um 18 Uhr unter. In vielen 철stlichen L채ndern begann fr체her an diesem Tag das neue Jahr.

Nun naht die k체hle, dunkle Jahreszeit; frische N채chte, Regen, Nebel, erste gef채rbte Bl채tter sind Vorboten. Allerdings: September und auch Oktober k철nnen durchaus noch milde, freundliche Tage haben - nicht von ungef채hr gibt es die Bezeichnungen "Altweibersommer" und "goldener Oktober".

Altweibersommer - damit ist eine Sch철nwetterphase gemeint, die bei uns h채ufig ab Mitte September bis in den Oktober hinein auftritt, mit h철chsten Temperaturen Ende September. Diese sehr best채ndige Wetterlage hat ihren besonderen Namen vermutlich deshalb, weil jetzt F채den durch die Luft schweben, die an lange, silbergraue Haare erinnern. Es handelt sich um feinste, vom Wind fortgewehte F채den kleiner Spinnen. Wobei die winzigen Spinnen samt ihren F채den durch die Luft fliegen k철nnen. Weil das nur bei sch철nem Wetter passiert, die silbergrauen F채den also im Sonnenschein herumschweben, spricht der Volksmund von "Altweibersommer".

Außerdem: Welchen Zauber können herbstliche Nebel und gelblich verfärbte Blätter haben, welche Lust für Augen und Gaumen bieten die Früchte im Garten, im Wald und auf dem Feld, die nun geerntet werden! Ganz zu schweigen von der bunten Pracht der Herbstblumen.

Der Monatsname kommt vom Lateinischen "Septem" (sieben) - das altrömische Jahr begann mit dem März, der siebte Monat hieß dann eben "September".

F체r das katholische Fest Mari채 Geburt am 8. September k체ndigt ein alter Spruch den Vogelzug an: "Mari채 Geburt fliegen die Schwalben furt." Erst heute beginnt man teilweise zu verstehen, was hinter dem Vogelzug steckt. Ein angeborenes Programm, eine innere Jahresuhr legt bei den V철geln den Zug fest, kontrolliert Entfernung und jahreszeitliche Richtungs채nderungen, steuert also den Zielflug. Direkte Ausl철ser, die den "Drang" zum Fortfliegen einleiten, sind zum Beispiel hormonelle Ver채nderungen infolge der Sonnenlichtabnahme oder -zunahme.

Als Hilfen, um während des Fluges Position und Richtung zu halten, dienen landschaftliche Besonderheiten: Gebirge, Täler, Flüsse, Küsten. Noch wichtigere Hilfen aber sind bei Tag die Sonne und bei Nacht die Sterne und das Magnetfeld der Erde. Auf diese Weise fliegen die Vögel zu ihrem Ziel - Insektenfresser etwa haben als Winterquartier die Tropen, während es sie sommers in die gemäßigten Breiten zieht, um zu brüten und den Nachwuchs mit genug Nahrung versorgen zu können. Ein altes Kirchenlied besingt, wie die Menschen - ähnlich den Vögeln im Herbst - zur göttlichen Sonne fliegen, in ihr leben und reifen.

Zeit der Reifung - so sieht Hildegard von Bingen den September; sie bringt das in Zusammenhang mit dem Magen, dem "Durchkochen" der Nahrung, auch mit seelischem "Kochen", sprich: Reifen - und mit dem Tastsinn, der die Ausgewogenheit des reifenden Menschen symbolisiert:

"Der neunte Monat ist Reifezeit. ... Er kann ... dem Magen des Menschen verglichen werden. Alles, was in ihn hineingestopft wird, muß ... durchgekocht werden. ... Wie aber der Magen, der die Speisen aufnimmt, mit den Eingeweiden verbunden ist, so wirkt auch die Seele mit allen Geschöpfen im Menschen, indem sie entweder im Guten aufsteigt oder im Bösen absinkt. ... Mit Vorsicht ... eignet sich der Mensch alles an. So ist der Mensch mit seinem Tastvermögen dem Magen zu vergleichen, der seinen aufgenommenen Bestand in Erhitzung und Abkühlung maßvoll durchmischt und dann weitergibt, wie auch in diesem Monat alle reifen Dinge vorkommen, deren Säfte später ausgetrocknet werden."

2 Kommentare:

  1. OH KLASSE liliane!!!   dazu geh철rt unbedingt connies neue september-seite   und ich danke euch beiden ganz lieb für die ungemeine bereicherung, die ihr dem café zuteilwerden lässt!   ganz liebe grüße von susanne                       <img width="210" align="center" src="http://groups.msn.com/_Secure/0TQDdAroXVrjH35Z8iKvh!qdN7t1MsyChVZbTRlN69kwJrZ75ATAjQcyrpRxl

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  2. September ist. Holunderzeit.
    Und abends wird es k체hl, und Regen
    Treibt 체ber D채cher. Sich bewegen
    Heißt auch: an Mühen denken, an Vergänglichkeit,
    Und an die Farben, die den Tag zerteilen.
      September ist. Holunderzeit.
    Vielsprachig hallt im Unsichtbaren
    Das Ungeh철rte. Und Verweilen
    Kannst du weder im Wunderbaren,
    Noch in der Ungebundenheit.

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