Samstag, 21. Januar 2006

Notizen zum Monat: JANUAR

 
JANUAR
 

Foto: li.g챕

Notizen zum Monat

Janus mit dem Doppelgesicht - diese altr철mische Gottheit hat dem ersten Monat des Jahres seinen Namen gegeben. Das greise Gesicht des Janus blickt zur체ck, das junge nach vorn. Ein besinnlicher Blick zur체ck und noch mehr ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft - so kann das neue Jahr gut beginnen. Janus steht f체r Ausgang und Eingang, wobei er aber immer mehr als Gott des Anfangs gesehen und als Pf철rtner oder mit einem Schl체ssel dargestellt wurde.

Wie die Bezeichnung "Januar" kommen all unsere heutigen Monatsnamen aus dem Lateinischen. Seit dem 18. Jahrhundert sind sie im deutschen Sprachraum eingeführt. Vorher gab es andere Bezeichnungen, die mit Naturerscheinungen und Feldarbeiten zu tun hatten. Im Altdeutschen hieß der Januar etwa, nach einer Zusammenstellung Karls des Großen um 800, "Wintarmanoth" oder "Hartung" (harte, kalte Winterzeit), der Mai "Wunnimanoth" (Weidemonat), der September "Witumanoth" (Monat des Holzsammelns). Vom 15. bis 18. Jahrhundert änderte sich einiges - so hieß der Januar neben "Hartung" auch "Jänner" (was noch heute vor allem in Österreich und der Schweiz üblich ist), der September "Herbstmonat".

Im Unterschied zu unserem Jahr begann das r철mische urspr체nglich mit dem M채rz und dauerte zehn Monate. Von daher erkl채ren sich Monatsnamen wie September (lateinisch "septem" = sieben, also 7. Monat ab M채rz), Oktober (acht), November (neun), Dezember (zehn). Aufgrund genauer Sternenbeobachtung kamen zwei Monate hinzu. K철nig Numa Pompilius f체gte, so die Sage, den Januar an den Anfang und den Februar ans Ende des Jahres. Sp채ter erhielt der Februar seinen Platz als zweiter Monat im r철mischen Kalender.

1691 legte Papst Innozenz XII. den Neujahrstag verbindlich auf den 1. Januar fest. Vorher wurde der Anfang des bürgerlichen Jahres in den christlichen Ländern unterschiedlich begangen - in Österreich zu Weihnachten, in England im März, in Frankreich zu Ostern. Außerdem: Das kirchliche Jahr beginnt bis heute mit dem ersten Advent, wieder anders sieht es im jüdischen und islamischen Kalender und in Fernost aus.

Trotz all dieser Unterschiede aufgrund willk체rlicher Festsetzung geht es im Kern doch um etwas Gemeinsames: So, wie das Leben Anfang und Ende hat, wird ein bestimmter Termin f체r Jahresanfang und -ende gesetzt, um innezuhalten, zur체ckzuschauen, vorw채rtszublicken.

Glück - ein Schlüsselwort zu Neujahr. Man wünscht anderen und sich selbst Glück fürs Kommende. Kleine Glücksbringer, hinter denen uralte magische Auffassungen stehen, haben Hochkonjunktur - beispielsweise das Glücksschwein: Bei den Germanen sollten die Götter durch die Opferung eines wilden Ebers gnädig gestimmt werden. Im Christentum verbindet sich das Glück mit Gott, mit Jesus Christus - nicht, daß schon das vollkommene Glück auf Erden verheißen ist, aber es gibt die beruhigende, im Neujahrslied Dietrich Bonhoeffers ausgedrückte Zuversicht: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag."

Hildegard von Bingen, die mittelalterliche Ordensfrau und Mystikerin, verkn체pft den ersten Monat mit dem Lebensanfang, der Kindheit, dem Besinnen auf den Ursprung; er ist f체r sie der "Gehirn-Monat", das Haupt des Jahres - wobei dem Gehirn wie der Sonne Kr채fte zukommen, die Leben erwecken, erm철glichen, es sinnvoll zusammenf체gen:

"Im ersten Monat erhebt sich die Sonne wieder. Doch zeigt er sich kalt und feucht, voll Widerspruch ... Seine Eigenschaften gleichen dem Gehirn. ... Die Seele wirkt voller Freude in der Kindheit des Menschen ... Wie aber die Sonne sich im ersten Monat wieder erhebt, so ist auch die Seele in diesem fr체hen Lebensalter nicht v철llig verstockt und nicht v철llig verdunkelt. ... Das Gehirn des Menschen ... gibt dem ganzen K철rper seine Empfindung wie auch die gr체nende Lebenskraft. Damit weist es auf die Kr채fte der Sonne hin. ... Durch die Kr채fte des Gehirns wird der ganze K철rper zusammengehalten, so wie die Sonne das Obere und Untere kr채ftigt

_________________________________________________

 

4 Kommentare:

  1. MONATSBLÄTTER!   *freu*   welch sch철ne idee, elisheba! und hochinteressante fakten zusammengetragen   ABO bitte *l채chel* - kostenpunkt? *g*   liebe grüße von susanne

    AntwortenLöschen
  2. dazu passt immer wieder die einsicht in einen netten   bauernkalender   mit rechtsklick und >> im neuen fenster 철ffnen   liebe grüße von susanne

    AntwortenLöschen
  3.   Hallole liebe Susanne *freu* dass dir die Monatsnotizen gefallen. Ich werde versuchen dir ein "Geschenks-Abo" zu machen, sofern ich die weiteren Monate finde .. lach ..       Dein Bauernkalender ist auch ganz toll ... Frage??? darf ich ihn 체bernehmen in meine Gruppe?   Liebi Loz채rner-Gr체essli elischeba      

    AntwortenLöschen
  4. oja meine liebe!   dann machen wir ein tauschgesch채ft *freu*   wobei ich nat체rlich das gl체ck habe, dass mein geschenk sich von alleine aktualisiert, w채rend du suchen musst *l채chel*       liebe grüße von susanne

    AntwortenLöschen