Montag, 30. Januar 2006

Johannes Rau ist Tod

 

Johannes Rau

1931
    16. Januar: Johannes Rau wird in Wuppertal-Barmen als drittes von insgesamt fünf Kindern
    des Evangelisten und Predigers Ewald Rau und der Hausfrau Helene Rau geboren.
    Bereits als Gymnasiast engagiert sich Rau in der Bekennenden Kirche und in Bibelkreisen.
 

1948
    Rau bricht seine Schulzeit ab und verlässt das Gymnasium.

1949-1951
    Lehre als Verlagsbuchhändler in Wuppertal und Besuch der Buchhändlerschule in Köln.
    Parallel dazu engagiert sich Rau bereits politisch und wird journalistisch tätig.
    So arbeitet er ab 1949 als freier Mitarbeiter für die in Wuppertal erscheinende Westdeutsche Rundschau.
    Seine Beiträge befassen sich vor allem mit kirchlichen und kulturellen Themen.

1952-1954
    Zunächst Verlagsbuchhändler in seinem Lehrbetrieb in Wuppertal,
    ab 1953 Lektor und Vertreter im Luther-Verlag und beim Eckart-Verlag in Witten.

1952
    2. Dezember: Aus Protest gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik
    tritt Rau in die von Gustav Heinemann am 29./30. November mitgegründete "Gesamtdeutsche Volkspartei" (GVP) ein. Er wird zum Kreis- und Ortsvorsitzenden von Wuppertal bestimmt.

1953
    Veröffentlichung seiner beiden ersten Erzählungen "Keine spielt wie Gisela" und "Klaus und das Feuer"
    unter eigenem Namen.
   Darin beschreibt Rau die Schwierigkeiten junger Menschen mit sich selbst und wie sie ihren Weg zu Jesus finden.

1954-1967
    Geschäftsführer des Jugenddienst-Verlages in Wuppertal.
    Ab 1962 wird Rau Vorstandsmitglied und ab 1965 Direktor des Verlages.

1954
    Redaktionsmitglied der "Gesamtdeutschen Rundschau".

1957
    Nach der Auflösung der GVP tritt Rau in die SPD ein.

 

1958-1962
    Vorsitzender der Jungsozialisten in Wuppertal.

1958-1999
    Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen. 1962 bis 1970 gehört er dem Vorstand der SPD-Landtagsfraktion an.
    1967 bis 1970 übernimmt er den Vorsitz der SPD-Fraktion.

1959-1968
    Vorstandsmitglied und ab 1962 stellvertretender Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Wuppertal.

1962
    Eintritt in die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

1964-1978
    Mitglied des Wuppertaler Stadtrates. 
    1964 bis 1967 ist er Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal.

1965-1999
    Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland. 
    Stellvertretendes Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland.

1966-1974
    Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

1968-1999
    Mitglied des Parteivorstandes der SPD auf Bundesebene.

1969/70
    Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal.

1970-1978
    Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.
    Rau initiiert unter anderem die Gründung der fünf nordrhein-westfälischen Gesamthochschulen in Duisburg,
    Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal 1972. 1974 kommt die Fernuniversität Hagen hinzu.

1972
    10. Okotber: Auf Geheiß von Rau in seiner Funktion als Minister für Wissenschaft und Forschung
    wird der Kunstprofessor Joseph Beuys aus seinem Amt entlassen.
    Beuys hatte zusammen mit Studierenden das Sekretariat der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf besetzt, 
    um jedem, der wollte, das Kunststudium zu ermöglichen.

1973-1998
    Mitglied des SPD-Landesvorstandes Nordrhein-Westfalen.  

Johannes Rau

 

seit 1977
    Mitglied des Kuratoriums des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises.

1977-1998
    Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen.

seit 1978
    Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Kunstsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen.

1978-1999
    Mitglied des Parteipräsidiums der SPD auf Bundesebene.

1978-1998
    Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.
    In seine Zeit als Ministerpräsident fallen vor allem die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des
    Bundeslandes infolge der Kohle- und Stahlkrise.
    1984 legt er das vielbeachtete Konzept "Landesinitiative Zukunftstechnologien"
    und ein umfassendes Umweltschutzprogramm vor. In seine Amtszeit fallen vier Landtagswahlen.
    Bei den ersten drei Wahlen 1980, 1985 und 1990 erreicht die SPD die absolute Mehrheit.
    1995 erlangt die SPD nur die einfache Mehrheit.

seit 1981
    Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Lufthansa AG.

seit 1982
    Kuratoriumsvorsitzender der Heinz-Kühn-Stiftung.

1982
    Heirat mit Christina Delius (geb. 1956), einer Enkelin des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann.
    Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor: Anna Christina (geb. 1983),
    Philipp Immanuel (geb. 1985) und Laura Helene (geb. 1986).

1982-1999
    Stellvertretender Vorsitzender der SPD.

1982/83
    In seiner Funktion als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen wird Rau turnusgemäß Bundesratspräsident.

seit 1985
    Mitherausgeber der Monatszeitschrift "Evangelische Kommentare".

1985
    15. September: Die SPD nominiert Rau zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 1987.
    Die Möglichkeit einer rot-grünen Koalition lehnt Rau entschieden ab.

seit 1986
    Vorsitzender des Stiftungsrates der nordrhein-westfälischen Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege.

1986
    Rau erhält als erster Deutscher die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät Haifa/Israel.

1987
    25. Januar: Nach der Wahlniederlage bei den Bundestagswahlen,
    bei denen die SPD 37,0 %, die CDU/CSU 44,3 %, die F.D.P. 9,1 % und die GRÜNEN 8,3 % der Stimmen erhalten,
    lehnt Rau die Übernahme des Parteivorsitzes der SPD ab.

1988
    Februar: Bei der Montan-Konferenz mit Bundeskanzler Helmut Kohl erreicht Rau in seiner Funktion als
    nordrhein-westfälischer Ministerpräsident den Beschluss eines umfassenden Hilfsprogramms
    für eine Beschleunigung des wirtschaftlichen Strukturwandels im Ruhrgebiet.
    Rau vermittelt im Streit um die Schließung der Stahlhütte Rheinhausen.

seit 1990
    Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Kunst und Kultur.

1990-1994
    Vorsitzender des Vermittlungsausschusses von Bundesrat und Bundestag.

1991
    Dezember: Die nordrhein-westfälische Regierung unter Rau verabschiedet den Haushalt 1992,
    der eine Neuverschuldung von 5,4 Milliarden DM vorsieht.
    Die Regierung wird daraufhin von den Oppositionsparteien stark kritisiert.
    Rau räumt auf dem SPD- Landesparteitag eine "Schwächephase" der Regierung ein.

1991/92
    Rau unterstützt Björn Engholm bei seiner Wahl zum SPD-Parteivorsitzenden und zum SPD-Kanzlerkandidaten.

1992
    Juli: Wegen eines bösartigen Tumors wird Rau die linke Niere entfernt.
    Im November kann er seine Arbeit wieder aufnehmen.

seit 1993
    Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Bibel und Kultur.

1993
    Mai-Juni: Nach dem Rücktritt Engholms als Bundesvorsitzender der SPD übernimmt Rau den Vorsitz der Partei
    für eine Übergangszeit bis Rudolf Scharping zum neuen Vorsitzenden gewählt wird.
    13. September: Nominierung als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten durch den SPD-Parteivorstand.


1994
    23. Mai: Bei der Wahl der Bundesversammlung für das Amt des Bundespräsidenten unterliegt Rau im dritten Wahlgang mit 605 Stimmen dem Kandidaten der Union, Roman Herzog, der 696 Stimmen erhält.

1994/95
    In seiner Funktion als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen wird Rau erneut
    turnusgemäß Bundesratspräsident.

seit 1995
    Ehrenmitglied des Jerusalemer "Israel-Museums".

1995
    Mai: Bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen erreicht die SPD nur 46,0 % der Stimmen und verfehlt
    damit die absolute Mehrheit.
    Juli: Rau wird mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zum fünften Mal in Folge zum
    nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten diesmal einer rot-grünen Regierung gewählt.
    Vorrangige Ziele der neuen Regierung sind der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und ein wirksamer Umweltschutz.
    Rau wird für seine Initiative "Wald der deutschen Länder",
    bei der man für 15 Mark einen Olivenbaum kaufen und in der Wüste Negev/Israel pflanzen lassen konnte,
    vom Jüdischen Nationalfonds als erster Deutscher mit einem Goldenen Olivenzweig ausgezeichnet.

1997
    Verleihung der Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.

1998
    März: Rau kündigt den Rückzug aus seinen nordrhein-westfälischen Ämtern an.
    23. Mai: Rücktritt als nordrhein-westfälischer Landesvorsitzender der SPD.
    Sein Nachfolger wird der von ihm vorgeschlagene Franz Müntefering (geb. 1940).
    27. Mai: Rücktritt als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
    Sein Nachfolger wird der von ihm vorgeschlagene Wolfgang Clement (geb. 1940).
    2. November: Nominierung als Kandidat der SPD für das Amt des Bundespräsidenten.


1999
    23. Mai: Die Bundesversammlung wählt Rau im Berliner Reichstagsgebäude zum achten Bundespräsidenten
    der Bundesrepublik Deutschland.
    1. Juli: Vereidigung als Bundespräsident in Bonn.
    Seine Amtszeit verläuft ruhig und ist weder von Skandalen noch herausragenden Appellen begleitet.
    Wegen seiner stets betonten Nähe zum Christentum wird er von Freunden und Kritikern häufig als
    "Bruder Johannes" bezeichnet.
    14. Juli: Als ersten ausländischen Staatsgast empfängt Rau den italienischen Staatspräsidenten
    Carlo Ciampi (geb. 1920).
    Dezember: Rau besucht trotz jugoslawischer Kritik deutsche Kfor-Soldaten im Kosovo.

2000
    17. Februar: Rau hält als erster deutscher Bundespräsident eine Rede in deutscher Sprache vor dem
    israelischen Parlament, der Knesset, in Jerusalem.
    Er entschuldigt sich für die Verfolgung der Juden während des Nationalsozialismus in Deutschland.
    1. Juni: Rau eröffnet die Weltausstellung in Hannover.
    In seiner Eröffnungsrede für die Expo 2000 ruft er die Deutschen auf, sich "gastfrei,
    tolerant und weltoffen" zu zeigen. Die Expo werde "aufregend, wenn wir neugierig werden, wie die anderen leben".
 
    
2003
    September: Rau gibt bekannt,
    bei der nächsten Wahl 2004 nicht mehr für das Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren.

2004
    23. März: Rau bricht seine Afrika-Reise ab, nachdem laut Geheimsdienstberichten ein Mordanschlag
    auf einen hochrangigen europäischen Repräsentanten verübt werden soll.
    23. April: Rückkehr vom letzten Staatsbesuch seiner Amtszeit in Ungarn.
    Insgesamt hat Rau als Staatsoberhaupt 76 Auslandsreisen unternommen.
    29. Juni: Mit einem Großen Zapfenstreich wird Rau von der Bundeswehr als Bundespräsident verabschiedet.
    Sein Nachfolger wird Horst Köhler.

 

Hinwess, die Daten habe ich durch google erhalten!        Gruss Kirk023

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