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Sonntag, 19. Juni 2011

Unerwartet im Regen

Unerwartet im Regen

Eine kurze Geschichte vorab. Im Dezember eines Jahres, erwartete ich lieben Besuch und so fuhr ich rechtzeitig zum Flughafen. Der Flieger kam aber verspätet und so musste ich wieder hinaus, denn man darf ja nicht lange parken. Leider hatte ich auch nicht genug Münzen dabei, also blieb mir nur etwas "schummeln" übrig. So stand ich also im Regen und räumte "unwichtige" Dinge aus dem Auto, von vorne, nach hinten und von hinten, nach vorne, denn solange man in Bewegung war, "kniffen" die Kontrolleure, ein wenig die Augen zu. Leider stand ich, in der äußeren Reihe der Parkplätze, wo es kein Dach gab und so fragte ich mich, mehr als einmal: "Warum bin ich nur hier?" Sicherlich wusste ich warum, aber wenn man sich den Hintern ab-friert und sogar die Finger, beinahe ab-frieren, man zudem auch noch im Regen steht, dann erscheint vieles, in einem anderen Licht, als der Verstand, zu erklären weiß. Einzig diese laute Stille der Ungeduld, nur die ist immer zu spüren.





Unerwartet im Regen
 
Vor Augen steht die Frage,
warum bin ich nur hier?

Im Regen stehen müssen,
vor Kälte ich auch frier.
 
Warum nur frag ich mich,
nur Stille sei mein Lohn?

Doch mutig wart ich hier,
alles andre wär mir Hohn.
 
So harr ich guten Glaubens,
Hoffnung besiegt den Schmerz.

Mein Aug erblickt das Deine,
so warm wird mir ums Herz.
 
Der Regen weicht zur Seite,
selbst die Kälte ist gebannt.

Dein Blick ging mir ins Herze,
vor Lieb bin ich entbrannt.
 
Dieser Tag er war der erste,
nicht der letzte war er dann.

Du bist mein eins'ger Schatz,
ich Dein innig liebend Mann.





Die Moral könnte sein, dass die Liebe, selbst eisige Kälte besiegen kann, wenn man mit den Augen des Herzens sieht und sich auch im Regen die Hoffnung bewahrt!?

20110619

Lebenswiese

Lebenswiese

Wenn Freud und Lieb
Dein Herze füllt,

Ein ganzes Leben lang
gar angestrebt,

Dein offnes Wesen
auch nicht eingehüllt,

Oh wahrlich sagst Du wohl
Du hast gelebt!


20110515

Sonntag, 28. Februar 2010

Gedanken zum Monat März!

 
 

 

 

 

 

 

 


 

Gedanken zum Monat

Treuer März!

Der März im tiefen Glauben,
dass alles aufwärts geht,
Akzente es erlauben,
ein andrer Wind nun weht.

Die Winterkapriolen
entschwinden aus der Zeit,
das Land wird neu empfohlen
und ist dazu bereit.

Ein spielerisches Denken
bleibt nun nicht länger stumm,
in treuen Märzgeschenken
sieht sich das Auge um.

Da leuchten helle Farben,
versprühen neuen Mut
und frühlingshafte Gaben
tut jeder Stunde gut.

Der März erfüllt das Leben
mit einem neuen Klang,
die Stimmen sich erheben
und gehn den Weg entlang...!

 

 

 

 

 

 

 
 

Samstag, 24. Oktober 2009

Rückgang!

 
 
 
 

 
 
Rückgang!
Ein Rückgang in den Tagen
verschweigt nicht diese Zeit,
ein stilles Abwärtsgleiten,
ist wieder mal soweit.
Das ungesagte Ende
ahnt längst schon den Beweis,
im steten Lebenswandel
schließt jetzt sich bald der Kreis.
Noch bleibt das Auge trocken
und sieht die letzte Lust,
doch ein betontes Nehmen,
wird dieser Zeit bewusst.
Es gibt kein Revidieren,
die Pause sich schon wagt
und aus den kurzen Träumen
der erste Stillstand ragt!
 
 
(Wolfgang Burmester)
 





Freitag, 25. September 2009

Längere Schatten!

 

 

LÄNGERE SCHATTEN!

***

Einsicht spürt das Land,
wenn sich Blätter färben;
in des Herbstes Hand
Sommerfreuden sterben!

Langes Schattenspiel
öffnet seine Schranken;
kennt genau das Ziel
und trübt die Gedanken!

Aus dem letzten Mut
noch die Blüten sprießen,
bald das Leben ruht,
um den Akt zuschließen...!

(Wolfgang Burmester)

 


Dienstag, 22. September 2009

Sommerlegende!

 
 
 
 
 
 
 
Sommerlegende!
 

***

Der Sommer geht zur Tür hinaus
und lässt Gedanken kreisen.
Noch einmal startet der Applaus,
stockt dennoch in Beweisen.

Ein spät platziertes Sommerglück
steigt sorgvoll in ein Ahnen.
Der Traum kehrt nochmals kurz zurück,
doch anders wehen Fahnen.

Im Rückgang steht die Kreatur,
ein letztes Sommerlachen.
Verfehlt bald seine eigne Spur,
und Träume grundlos machen.

Ein aufgebäumtes Sommerglück
verspielt sich in dem Reigen,
und dann mit jedem Augenblick
sich Tage anders zeigen...!

(Wolfgang Burmester)

 

 


 

Donnerstag, 16. April 2009

Der Spatz




Der Spatz

Der Spatz
er fiept nur
drum sagen viele
er sei nichts Wert
nichts Wert
denn singen könne er denn nicht
denn nicht so schön wie andre Vögel.

Dennoch fiept er
fiept er aus vollem Herzen
so gut und lieb er es eben kann
und dies so tut er es wohl.

Wer mag denn urteilen
urteilen ob er besser
oder schlechter ist
als andre Vögel
urteilen nur
weil er denn nicht so singt
singt wie andre denn es tun.

Kein stolz Gewand nennt er sein eigen
schlicht und einfach ist sein Kleid
schlicht und einfach
und dennoch ist er doch nicht wegzudenken
nicht wegzudenken denn
denn im großen Orchester aller.

So wie alle denn
so spielt er grad wohl sein eigen Instrument
genau so gut und schön
wie andre es denn tun
wie jeder andre denn für sich
für sich
und dennoch zusammen
zusammen mit allen
egal ob gar klein oder groß
ob gar laut oder leise
ob gar mit oder ohne Melodie.

Drum wer nur hört sein fiepen
sein fiepen nur
der hört in Wirklichkeit denn nicht
denn nicht die liebevolle Melodie
die Melodie von allen
von allen die dort fiepen
singen
trällern
und erfreuen alle gar
gar alle die es hören wollen
so wie auch Dich
wenn du es hören magst.


Erwachen




Erwachen

Es graute noch
als ich erwachte
zu früher Stund
wart ich geweckt.

Oh welcher Unhold
war´s denn wohl
wo mag er sein
wo hat er sich
denn nur versteckt ?

Dem liebsten Traume
hat er mich entrissen
und voll Schreck
des Schlafes
denn beraubt.

So lass mich ihn
denn nur erwischen
ihn zu schelten
wär mir Freud
und mir erlaubt.

Doch bedenk ich
denn mein Lächeln
so war die Nacht
wohl angestaubt
und viel zu lang.

Und nun hör ich´s
nun ist´s mir klar
erwacht war ich
von Federfreundes
Liebgesang.


2007-04-08

Mittwoch, 15. April 2009

rosenflieger

rosenflieger

ich möchte tanzen
ich möchte singen
ich möchte fliegen
von bergen springen.

nichts bewegt sich schnell
nichts ist heut schnell genug
nichts ist wie es mal war
mit lebenslust ist voll der krug.

meine augen weit aufgerissen
mein verstand ist wie blind
mein bauch dreht sich rund
gefühle durchströmen wie wind.

nichts ist mehr real
nichts ist wie es war
nichts verändert sich
das wird mir jetzt klar.


1998-09-23

Dienstag, 17. März 2009

Die Regenbogenbrücke

 

Die Regenbogenbrücke

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde. Wegen der
vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens.
Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land
mit Wiesen, Hügeln und saftigem grünen Gras.

Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer
eingeschlafen ist, geht es zu diesem wunderschönen Ort.
Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken, und es ist
warmes schönes Frühlingswetter. Die alten und
kranken Tiere sind wieder jung und gesund. Sie spielen den
ganzen Tag zusammen.

Es gibt nur eine Sache, die sie vermissen. Sie sind nicht
mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der
Erde so geliebt haben. So rennen und spielen sie jeden Tag
zusammen, bis eines Tages plötzlich eines von
ihnen innehält und aufsieht. Die Nase bebt, die Ohren
stellen sich auf, und die Augen werden ganz gross!

Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt über
das grüne Gras. Die Füße tragen es
schneller und schneller.

Es hat Dich gesehen. Und wenn Du und Dein spezieller Freund
sich treffen, nimmst Du ihn in Deine Arme
und hälst ihn fest. Dein Gesicht wird geküsst, wieder und
wieder, und Du schaust endlich wieder in die
Augen Deines geliebten Tieres, das so lange aus Deinem
Leben verschwunden war, aber nie aus Deinem
Herzen.

Dann überschreitet Ihr gemeinsam die Brücke des
Regenbogens, und Ihr werdet nie wieder getrennt
sein...

(Autor unbekannt)

 

 

 

 

 

                                                               MONA       MAX 

                                                          

 

Sonntag, 15. März 2009

Hört, wie es geschah

hier ist meine lieblingsgeschichte von isaac asimov, die "ungefähr" meiner vorstellung von der entstehung des buchs_der_bücher nahekommt *VBG -

http://www.positroenchen.de/asimov.html
 
viel spaß beim lesen
und liebe grüße
von susanne
 

Hört, wie es geschah

(Isaac Asimov)

Mein Bruder begann das Diktat in seinem besten rhetorischen Stil, mit dem er die Stämme dazu zwingt, an seinen Lippen zu hängen.

"Am Anfang", sagte er, "genau vor fünfzehn Komma zwei Milliarden Jahren, gab es einen großen Knall, und das Universum..."

Aber ich hatte aufgehört zu schreiben. "Vor fünfzehn Milliarden Jahren?" sagte ich ungläubig.

"Absolut", gab er zurück. "Ich bin erleuchtet."

"Ich kritisiere ja nicht deine Erleuchtung", sagte ich. (Das ließ ich lieber bleiben. Er ist drei Jahre jünger als ich; aber seine Erleuchtungen versuche ich gar nicht erst anzuzweifeln. Niemand tut das, oder er müßte schrecklich dafür büßen.) "Aber möchtest du die Geschichte der Schöpfung über einen Zeitraum von fünfzehn Milliarden Jahren erzählen?"

"Das muß ich", sagte mein Bruder. "Denn so lange hat sie gedauert. Ich habe alles hier drin", er klopfte gegen seine Stirn, "und ich habe es aus allerhöchster Quelle."

Doch inzwischen hatte ich meinen Griffel niedergelegt. "Kennst du den Preis von Papyrus?" fragte ich.

"Was?" (Er mag göttliche Eingebungen haben, aber bei so profanen Dingen wie dem Preis von Papyrus hatte er wie ich häufig feststellte, keine Erleuchtung.)

"Nehmen wir einmal an", sagte ich, "du brauchst für die Beschreibung der Ereignisse von einer Million Jahren eine Rolle Papyrus. Das bedeutet, daß du fünfzehntausend Rollen füllen mußt. Du wirst also ziemlich lange reden müssen, bis sie voll sind, und du weißt, daß du nach einer Weile zu stottern beginnst. Ich werde ziemlich viel schreiben müssen, bis sie voll sind, und dabei werden mir die Finger abfallen. Und selbst wenn wir uns diese Menge Papyrus leisten können und du einen so langen Atem hast und ich die Kraft, das Diktat durchzuhalten, wer wird das alles kopieren? Wir brauchen eine garantierte Auflage von hundert Exemplaren, ehe wir es verlegen können, denn wo wollen wir sonst die Tantieme hernehmen?"

Mein Bruder dachte eine Weil nach. "Du glaubst, ich sollte es kürzen?" fragte er.

"Erheblich", sagte ich, "wenn du damit das Publikum erreichen willst."

"Wie wäre es mit hundert Jahren?" fragte er.

"Wie wäre es mit sechs Tagen?" fragte ich.

Er sagte entsetzt: "Du kannst die Schöpfung unmöglich in sechs Tage hineinpressen."

"Ich habe aber nur Papyrus für sechs Tage", erwiederte ich. "Was sagst du nun?"

"Ach so", sagte er und begann wieder zu diktieren: "Am Anfang ... Müssen es unbedingt sechs Tage sein, Aaron?"

Ich blieb hart: "Sechs Tage, Moses."


Freitag, 13. März 2009

Splitter und Späne!

Splitter und Späne!

Je älter ich werde, desto größer wird Gott, desto kleiner werden die Menschen, selbst die Besten, desto größer wird aber auch mein Mitleid und meine Nachsicht mit ihnen.  

Je höher man steigt, je älter man wird, desto einsamer wird es um uns herum, desto näher aber kommen wir Gott.

Warum sehnsüchtig an das denken, was man gerne hätte, statt Gott herzlich zu danken für das, was er uns gab und gibt.

Vergiss dich selber und man wird dich niemals
vergessen.

Mancher glaubt, er mache Geschichte und macht nur Geschichten.

Christi Geist führt stets zur Höhe, aber die Wahl des Weges müssen wir ihm überlassen.

Oh, wir wissen ganz gut, dass mit uns nicht viel los ist, aber wehe dem, der hinter dieses Geheimnis kommt!

Das Reich der Dummheit ist viel größer als das der Bosheit.

Lächerlich zu streiten, wer der Schuldige ist - natürlich immer der andere.

Ein ganz trauriger Mensch ist, der sterben muss, um zum erstenmal anderen eine Freude zu machen.

Louis_Armstrong_-_What_A_Wonderful_World.flv




What_A_Wonderful_World

Donnerstag, 12. März 2009

Sonntag, 1. März 2009

Frühlingserwachen

 

Frühlingserwachen

Der Frühling zieht wieder ein
mit all seinen Wonnen.
Doch - wird er noch so richtig
wahrgenommen?

Der Mensch eilt vorüber in wilder Hast.
Er hört und sieht nicht den Vogel
hoch oben im Ast.

Froh pfeift der sein Liedchen
so laut er kann
und stimmt damit den Frühling an.

Vogelgesang will vieles uns sagen;
einfach mal aufhörn mit Hasten und Jagen,
nur stehen und lauschen am Herz der Natur -
das ist die reinste Seelenkur.

Auch das Veilchen erblüht bescheiden
 und schön,
da kann man nicht eben vorübergehn.
Mal innehalten in seiner Lebenszeit,
denn gerade der Frühling hält so viele
Wunder bereit.

(Anita Richter)

 

Mittwoch, 18. Februar 2009

Die alternative Sicht des Karnevals

Die alternative Sicht des Karnevals

Alaaf, Hellau seid Ihr bereit,
Willkommen zur Beklopptenzeit!
Mer kenne des aus Akte X,
doch Mulder rufe hilft da nix,
des kommt durch Strahle aus dem All,
und plötzlich dann ist Karneval.

Uff einen Schlach wern alle dämlich,
denn das befiehlt das Datum nämlich.
Es ist die Zeit der tollen Tage,
so eine Art Idiotenplage,
eine Verschwörung, blöd zu werden,
die jährlich um sich greift auf Erden.
E' wahre Ausgeburt der Hölle,
und Ausgangspunkt davon ist Kölle.

Denn dort gibts nicht nur RTL,
das Fernseh-Einheitsbrei-Kartell,
sondern aach jede Menge Jecken,
die sich auf Nasen Pappe stecken,
in Teufelssekten sich gruppieren,
danach zum Elferrat formieren,
und dann muß selbst das döfste Schwein,
dort auf Kommando fröhlich sein.

Auf einmal tun in allen Ländern,
die Leute sich ganz schlimm verändern.
Sie geh'n sich hemmungslos besaufe,
und fremde Mensche Freibier kaufe,
schmeiße sich Bonbons an de Schädel,
betatsche Jungens und aach Mädel
und tun eim jede den se sehen,
ganz furschbar uff die Eier gehen.

Sie tun nur noch in Reime spreche
und sind so witzisch, man könnt breche,
bewege sich in Polonäsen,
als trügen sie Gehirnprotesen,
man möchte ihnen - im Vertrauen -
am liebsten in die Fresse hauen.

Doch was soll man dagege mache?
Soll man vielleicht noch drüber lache?
Es hilft kein Schreie und kein Schimpfe,
man kann sich net mal gegen impfe,
die Macht der Doofen ist zu stark,
als daß man sich zu wehrn vermag.

Am besten ist, man bleibt zu Haus,
und sperrt den Wahnsinn einfach aus.
Man schließt sich ein paar Tage ein,
und läßt die Blöden blöde sein!
Der Trick ist, daß man sich verpisst,
bis widder Aschermittwoch ist.

Und steht ein Zombie vor der Tür,
mit so nem Pappnasengeschwür,
und sagt statt "Hallo" nur "Helau",
dann dreh se um, die dumme Sau,
und tritt ihr kräftig in den Arsch,
und ruf dabei "Narrhalla-Marsch"

Helau!

Da besucht man doch lieber meine Katze

http://www.zooperstar.com/photo-81950.html

 

Montag, 9. Februar 2009

Die Parabel vom Bambus

 

Die Parabel vom Bambus

*~**~*

Es war einmal ein wunderschöner Garten, der lag im
Westen des Landes, mitten in einem großen
Königreich. Dort pflegte der Herr des Gartens in der
Hitze spazieren zu gehen. Ein edler Bambusstamm war
ihm der Schönste und Liebste von allen Bäumen,
Pflanzen und Gewächsen im Garten. Jahr für Jahr
wuchs dieser Bambus und wurde immer anmutiger. Er
wusste wohl, dass der Herr ihn liebte und seine
Freude an ihm hatte.


Eines Tages näherte sich der Herr nachdenklich
seinem Bambus, und in seinem Gefühl großer
Verehrung neigte sich der Bambus mit seinem
mächtigen Kopf zur Erde. Der Herr sprach zu ihm:
„Lieber Bambus, ich brauche dich.“ Es schien, als sei
der Tag aller Tage gekommen, der Tag für den der
Baum geschaffen worden war.

Der Bambus antwortete leise: „Herr, ich bin bereit,
gebrauche mich, wie du willst.“ „Bambus“, die Stimme
des Herrn war ernst, „um dich zu gebrauchen, muss
ich dich beschneiden!“ „Mich beschneiden? Mich –
den du, Herr, zum Schönsten in meinem Garten
gemacht hast! Nein, das nicht, bitte nicht. Verwende
mich doch zu deiner Freude, Herr, aber bitte
beschneide mich nicht!“ „Mein lieber Bambus“, die
Stimme des Herrn wurde noch ernster, „wenn ich dich
nicht beschneide, kann ich dich nicht gebrauchen.“ Im
Garten wurde es ganz still. Der Wind hielt den Atem
an. Langsam beugte der Bambus seinen herrlichen
Kopf. Dann flüsterte er: „Herr, wenn du mich nicht
gebrauchen kannst, ohne mich zu beschneiden, dann
tue mit mir, was du willst; beschneide mich.“ „Mein
lieber Bambus, ich muss dir aber auch deine Blätter
und Äste abschneiden.“ „Ach Herr, davor bewahre
mich. Zerstöre meine Schönheit – aber lass mir doch
meine Blätter und meine Äste!“ „Wenn ich sie dir nicht
abhaue, kann ich dich nicht gebrauchen.“ Die Sonne
versteckte ihr Gesicht. Ein Schmetterling flog ängstlich
davon. „Herr, schlage sie ab.“ „Mein Bambus, ich
muss dir noch mehr antun. Ich muss dich mitten
durchschneiden, und dein Herz herausnehmen. Wenn
ich das nicht tun kann, kann ich dich nicht
gebrauchen.“ Da neigte sich der Baum bis zur Erde:
„Herr, schneide – und teile!“

So schnitt der Herr des Gartens den wunderschönen
Bambus, hieb seine Äste ab, entfernte seine Blätter,
teilte ihn in zwei Teile und schnitt sein Herz heraus.
Dann trug er ihn dahin, wo schon aus einer Quelle
frisches sprudelndes Wasser sprang, mitten in die
trockenen Felder. Dort legte der Herr des Gartens
seinen geliebten Bambus vorsichtig auf den Boden.
Das eine Ende des abgeschlagenen Stammes
verband er mit der Quelle, das andere Ende führte er
zu der Wasserrinde im Feld. Die Quelle sang ein
Willkommen, und das klare glitzernde Wasser schoss
freudig durch den zerteilten Körper des Bambus, wie in
einen Kanal. Er floss auf die dürren Felder, die so
darauf gewartet hatten. Dann wurde der Reis
gepflanzt, und die Tage vergingen. Die Saat ging auf,
wuchs und die Erntezeit kam.

So wurde der einst so herrliche Bambus zum großen
Segen. Als er noch groß und schön war, wuchs er nur
für sich selbst. Er freute sich an der eigenen
Schönheit. Als er sich hingegeben hatte, wurde er zum
Kanal, den der Herr gebrauchte, um sein Land
fruchtbar zu machen.

Bambus-2.jpg picture by peggy144

 

Donnerstag, 6. November 2008

von 1930 !!

 

Wenn die B철rsenkurse fallen,

regt sich Kummer fast bei allen,

aber manche bl체hen auf:

Ihr Rezept heiß Leerverkauf.

Keck verh철kern diese Knaben

Dinge, die sie gar nicht haben,

treten selbst den Absturz los,

den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten

tun sie sich mit Derivaten:

Wenn Papier den Wert frisiert,

wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,

haben Sparer nichts zu lachen,

und die Hypothek aufs Haus

heißt, die Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,

kommt die ganze Welt ins Wanken -

auch die Spekulantenbrut

zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gef채hrden?

Da muss eingeschritten werden:

Der Gewinn, der bleibt privat,

die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,

und das bringt erneut Profite,

hat man doch in jenem Land

die Regierung in der Hand.

F체r die Zechen dieser Frechen

hat der Kleine Mann zu blechen

und - das ist das Feine ja -

nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,

f채ngt von vorne an der Reigen -

ist halt Umverteilung pur,

stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen

das mal nimmer bieten lassen,

ist der Ausweg l채ngst bedacht:

Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Kurt Tucholsky, 1930, verffentlicht in "Die Weltb체hne"

 

wenn.......

   Wenn.......
   
   Wenn  Sie den Tag ohne Koffein beginnen k철nnen.
   Wenn  Sie immer fröhlich sein und Beschwerden
               und Schmerzen ignorieren können,
   Wenn  Sie sich davon abhalten können, sich zu beschweren
               und andere Menschen mit Ihren Problemen zu langweilen,
   Wenn  Sie jeden Tag das Gleiche essen und dafür dankbar
               sein können,
   Wenn  Sie Verständnis dafür haben, dass Ihre Lieben zu
               beschäftigt sind, um Ihnen Zeit zu widmen,
   Wenn  Sie darüber hinwegsehen können, wenn Ihre Lieben
               es an Ihnen auslassen, sobald etwas - ohne dass
               Sie daran Schuld hätten - schief geht,
   Wenn  Sie Kritik und Schuldzuweisungen ohne Groll und
               Bitterkeit einstecken können,
   Wenn  Sie der Versuchung widerstehen können, einen reichen
               Freund besser zu behandeln als einen armen Freund,
   Wenn  Sie der Welt ohne Lügen und Täuschung
               gegenübertreten können,
   Wenn  Sie Anspannung ohne medizinische Hilfe überwinden
               können,
   Wenn  Sie ohne Alkohol entspannen können,
   Wenn  Sie ohne die Hilfe von Medikamenten einschlafen
               können,
   Wenn  Sie ehrlich sagen können, dass Sie tief in Ihrem Herzen
               keinerlei Vorurteile gegen Glaubensrichtungen,
               Hautfarbe, Religion, gleichgeschlechtliche Liebe
               oder politische Einstellung hegen,
   Dann   haben Sie den gleichen Entwicklungsstand erreicht
               wie Ihr Hund.
 
 
   aus dem Buch von Larry Winget "Halt den Mund,
   hör auf zu heulen und lebe endlich!"