Wenn die B철rsenkurse fallen, regt sich Kummer fast bei allen, aber manche bl체hen auf: Ihr Rezept heiß Leerverkauf. Keck verh철kern diese Knaben Dinge, die sie gar nicht haben, treten selbst den Absturz los, den sie brauchen - echt famos! Leichter noch bei solchen Taten tun sie sich mit Derivaten: Wenn Papier den Wert frisiert, wird die Wirkung potenziert. Wenn in Folge Banken krachen, haben Sparer nichts zu lachen, und die Hypothek aufs Haus heißt, die Bewohner müssen raus. Trifft's hingegen große Banken, kommt die ganze Welt ins Wanken - auch die Spekulantenbrut zittert jetzt um Hab und Gut! Soll man das System gef채hrden? Da muss eingeschritten werden: Der Gewinn, der bleibt privat, die Verluste kauft der Staat. Dazu braucht der Staat Kredite, und das bringt erneut Profite, hat man doch in jenem Land die Regierung in der Hand. F체r die Zechen dieser Frechen hat der Kleine Mann zu blechen und - das ist das Feine ja - nicht nur in Amerika! Und wenn Kurse wieder steigen, f채ngt von vorne an der Reigen - ist halt Umverteilung pur, stets in eine Richtung nur. Aber sollten sich die Massen das mal nimmer bieten lassen, ist der Ausweg l채ngst bedacht: Dann wird bisschen Krieg gemacht. Kurt Tucholsky, 1930, verffentlicht in "Die Weltb체hne"
|
Smalltalk, Randthemen, eine kleine aber feine Galerie, ein erstaunlich umfangreiches Foto-Forum, Poesie und Prosa und alles "off_topige" DAS war einmal auf MSN - und nun ist auch Multiply Vergangenheit :-(
Donnerstag, 6. November 2008
von 1930 !!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen