Dienstag, 27. Mai 2008

im stillen Andenken an Kati♥ {"Der Rabbi empfängt Sie jetzt!"}

diese von mir erfundene Geschichte widme ich Kati! Kati ist heute vor einem Jahr für immer von und gegangen!


Ein ganz normaler Tag in der Synagoge - oder: Lachen h채lt jung


Zuerst m체sst Ihr wissen, wenn der Rabbi Fragen beantwortet, dann steht ein Mann zwischen dem B체ro des Rabbi und dem Flur, auf dem die Gl채ubigen warten. Hier sind auch einige St체hle vorhanden.
Einmal ist es so, dass alle St체hle besetzt sind und dann wieder ist es so, dass noch St체hle freibleiben
Der Rabbi hat immer einige Vertraute um sich herum, die Ihn beraten, aber es kann auch vorkommen, dass jemand den Rabbi unter vier Augen sprechen m철chte. Der Mann, der an der T체r zum Rabbinat steht, bittet dann hinein mit den Worten: "Der Rabbi empf채ngt Sie jetzt!"
So sollte es auch an diesem Tag ablaufen und der Rabbi fragte noch bei seinem Stellvertreter nach, wer heute alle vorsprechen m철chte. Da kommt zuerst Frau Hegerman, aber diese wird nicht lange bleiben. Sie wechselt nur einige Worte mit dem Rabbi, dann besucht sie die Frau des Rabbi und das dauert dann l채nger.
Als Zweiter steht Herr Nussbaum auf dem Plan, er hat sicher Fragen zu seiner bevorstehenden Hochzeit.
Er ist nervös und denkt, es könnte ihm ein Fehler unterlaufen, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Trotzdem könnte man ja noch einmal auf ihn beruhigend einreden,  das wirkt meistens. Warum sind die Leute nur immer nervös bei Hochzeiten oder beim Rabbinatsgericht?
Als drittens steht der kleine Salomon auf dem Plan, er hat bestimmt eine Glaubensfrage. Hier musst der Rabbi nun etwas genauer nachfragen: "Welcher kleine Salomon? Es gibt da drei in meiner Unterrichtsstunde." "Es ist der Salomon, der in die christliche Schule geht, und vor allem ist er immer sehr neugierig." "Und wie ist es um die Schulnoten des Jungen bestellt, sind diese zufriedenstellend oder muss dort eine Anmerkung gemacht werden?" fragt der Rabbi. "Die Schulnoten sind sehr gut, Herr Gemeinderabbi. Wir fragen schon mal öfter nach, da Salomon ja der einzige von den fünfzehn Kindern ist, der auf eine christliche Schule geht." "Das höre ich natürlich gerne, da brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen und bitte, halten Sie mich auch weiter auf dem Laufenden." -
"Ach, was macht eigentlich mein neuer Zeigestock, ist er schon eingetroffen? Wo doch der alte zerbrochen ist, nachdem ich mich auf ihn gestützt habe." "Ja, das ist er und er hat genau die richtige Größe und leicht zu halten ist er auch." Der Stellvertreter des Rabbi holt den Stock hervor und übergibt ihn dem Rabbi, der diesen prüfend anblickt. "Ja, der könnte ein guter Ersatz für den alten Zeigestock sein, ich werde ihn später einmal ausprobieren", sagt der Rabbi und stellt den Stock in eine Ecke.
Als erstes wird Frau Hegerman hineingebeten mit den Worten: "Der Rabbi empfängt Sie jetzt." Und wie nicht anders zu erwarten ist das Gespräch nur kurz, dann verabschiedet sich  Frau Hegerman, um noch die Frau des Rabbi zu besuchen.
Als n채chstes wird Herr Nussbaum zum Rabbi gebeten mit den Worten: "Der Rabbi empf채ngt Sie jetzt." Gleich nachdem Herr Nussbaum Platz genommen hat, f채ngt er an, die erste Frage zu stellen: "Rabbi wenn ich meiner zuk체nftigen Frau unter der Chuppa den Ring an den Zeigefinger gesteckt habe, was muss ich dann f체r Worte sagen?" Der Rabbi antwortet: "W채hrend Sie Ihrer zuk체nftigen Frau den Ring auf den Zeigefinger stecken sagen Sie: "Mit diesem Ring..............." Sie brauchen keine Angst zu haben, es wird alles gut gehen und dann sind sie gl체cklich verheiratet."
Dann fragt der Rabbi Herrn Nussbaum: "Haben Sie für die Hochzeitsfeier schon ein bestimmtes Lied gewählt?" "Ja, das habe ich, es ist Hava Nagila. Es wurde auch bei der Hochzeit meines Vaters gespielt, hat er mir erzählt und so habe ich dieses Lied  gewählt." "Das kann ich gut verstehen und es wird oft gewünscht." sagt der Rabbi, "Und es ist eine gute Wahl, finde ich."
Während die Unterhaltung noch in vollem Gange ist, trifft der kleine Salomon ein und setzt sich auf einen Stuhl im Flur. Der Rabbi fügt noch hinzu: "Wenn dann die Nissuni folgt, spreche ich die sieben Hochzeitssegenssprüche und ihr trinkt einen kleinen Schluck Wein. Am Ende müsst ihr  dann noch ein Glas zerschlagen und dann seid ihr verheiratet! Wie Sie sehen,  Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen."
Doch dann fällt Herrn Nussbaum noch eine Frage ein. Er will wissen, warum das Glas zerbrochen werden muss. Der Rabbi erzählt dann, dass das an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem erinnern soll und so unterhalten sie  sich noch ein wenig. Doch die Unterhaltung dauert dann auch nicht mehr lange und Herr Nussbaum verabschiedet sich, denn er muss rechtzeitig bei der Arbeit sein.
Nun wird Salomon zum Rabbi gebeten mit den Worten: "Der Rabbi empfängt Dich jetzt." "Dann setz dich mal hin, Salomon, und erzähl mir mal, wie es dir so in der Schule geht und wie es dir gefällt." Da fängt Salomon an zu erzählen, wie es so in der Schule ist, von seinen gewonnenen Freunden und dem Lehrer, der so viel über das Judentum weiß, obwohl er Christ ist. Dann stellt Salomon eine Glaubensfrage, aber damit hatte der Rabbi ja auch gerechnet. "Herr Rabbi, warum darf man erst nach der Bar Mizwa aus der Thora lesen?" "Weißt du Salomon, es ist so, dass du dann mit 13 Jahren ein Mann bist und dann gehörst Du wie jeder andere Mann auch zu den Erwachsenen. Dann darfst Du auch aus der Thora vorlesen, wenn du dazu aufgerufen wirst und darfst mit den anderen neun Männern den Minjan ausführen."
So stellt der junge Salomon noch einige Glaubensfragen und als dann die Zeit der Verabschiedung gekommen ist, nimmt der Rabbi seinen Zeigestock, den er nun testen will. Und dann sollt der junge Salomon eine Frage stellen, der die anderen Gl채ubigen in schallendes Gel채chter versetzen w체rde.
Salomon stellt laut und ohne eine Miene zu verziehen die Frage: "Herr Rabbiner, ist das Ihr neuer Prügelstock?"  Mit dem sich daran anschließenden Gelächter möchte ich diese Geschichte beenden . . .

Hinweis:

Diese Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären zufällig und von mir nicht beabsichtigt.


Hallo Kati,

diese Geschichte widme ich Dir zu Deinem ersten Todestag.
Wie es Brauch ist, bete ich f체r Dich den Kaddisch:

Yitgadal veyitkadasch schemey raba

hier klicken um den Kaddish weiter lesen zu können! << hier klicken um weiterzulesen!

 

Wie es im Judentum Brauch ist, lege ich hier virtuell einen Stein nieder f체r Dich.

ein Stein für Kati 

Ferner ist es Brauch, vor dem Verlassen des Friedhofs sich die Finger zu waschen, dieses mochte ich hier auch symbolisch darstellen mittels dieser Animation:

Hände Waschen 

Gruß Heinz

2 Kommentare:

  1. danke f체r die sch철ne erinnerung an einen uns allen wertvollen menschen, den wir verloren aber nicht vergessen haben   auch heute noch kann man in ihrem  kondolenzbuch  lesen, wieviele menschen kati kannten und liebten:   Letzte Grüße an Kati - Queeny - Baghi   9. April 1952 - 27. Mai 2007   Kondolenzbuch     auch ich lege einen stein auf ihre gedenkst채tte        liebe grüße von susanne

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  2. Hallo Susanne,   ja so ist es verloren aber nicht vergessen, denn erst wenn man einen lieben Menschen vergessen hat ist er f체r immer verloren. Und wie es Brauch ist im Judentum, so hast Du einen Stein den Du gefunden hast auf Katis Grab gelegt. Wer keinen Stein gefunden hat kann sich gerne hier einen nehmen, das ist erlaubt wenn jemand viele Steine hat und ein anderer hat keine Steine, so darf man einen von den vielen Steinen wegnehmen so ist der Brauch! http://groups.msn.com/KlassikundleichteComputerproblemesowieTex/meineanteilnahme.msnw       Gruß Heinz

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