Freitag, 19. Januar 2007

Nach dem Sturm,kein schönes Wochenende

 

4 Kommentare:

  1. hallo Elisabeth,   so, nun darf ich losgrummeln. Merkst du denn nicht, was das für ein absoluter Kitsch ist, den du da in so naiver Weise verfaßt hast? Meinst du, das hülfe irgendjemandem, der eventuell "betroffen" war?   "Kyrill" haben wir alle erlebt, die einen mehr, die anderen weniger. Zum Gl체ck hatten die Wetterdienste gen체gend Daten, um rechtzeitig warnen zu k철nnen, und zum Gl체ck scheinen die allermeisten Leute das auch ernstgenommen zu haben. Sonst g채be es m철glicherweise mehr Sch채den als die bisher gesch채tzte poplige eine Milliarde Euro.   Wenn man "nach dem Sturm" etwas tun will, ist es viel besser, rauszulaufen, und bei den vielleicht n철tigen Aufr채umarbeiten zu helfen. Man sollte "das Beste" nicht nur w체nschen, sondern schauen, wo man es unmittelbar und mit eigenen H채nden vielleicht bef철rdern kann.   Susanne hat mich gegen meinen Willen wieder zum Stelli ernannt. Das heißt, ich wäre in der Lage, deine ziemlich peinliche und unangemessene Mitteilung zu löschen. Ich machs nicht, obwohl es mich arg juckt. Aber ich würde "uns" ja hier in der Group damit nur eine Diskussionsgrundlage entziehen. Und ich würde schon ganz gerne wissen wollen, warum du dich zu einem derart "daneben" liegenden Erguß angeregt gesehen hat. Du hast das ja auch noch in einer anderen Group gepostet, in der man deutlich schärfer reagiert und dort den Stoßseufzer "oh Herr, laß Hirn regnen" als Antwort geerntet (nein, nicht von mir, weil diese Antwort ebenfalls unangemessen ist). Warum setzt du dich selber solchen Reaktionen aus und machst dich ganz bewußt auf eine derart peinliche Weise lächerlich?

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  2. Lieber Amadeus, du fragst warum? Nun, warum geht man zu Beerdigungen, warum dr체ckt man Trauernden die Hand. Warum tr철stet man Weinende? Ich bin freiwilige Sanit채terin, habe bei vielen Katastropheneins채tzen ge- holfen, und konnte erleben, dass sogar Todkranke erleichtert und hoffnungsvoll waren 체ber Zuspruch. Darum, ich bin alt, ich sitze im warmen Nest, weit weg, von den Gesch채digten, ich kann also Niemanden helfen, und habe eben darum mein Mitgef체hl in Worten ausgedr체ckt, so wie ich es seit Jahren bei meinen Patienten tat. Trotzdem sch철nen sonntag Elisabeth

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  3. hallo Elisabeth,   Lieber Amadeus, du fragst warum?   Nein, das hast du nicht richtig verstanden. Oder ich habe es nicht deutlich genug ausgesagt. Das "warum" steht außer Zweifel. Ich fragte vielmehr nach der Form. Also "warum in dieser Form?"   Es geht nicht darum, sich "betroffen" zu zeigen, selbst wenn man selber "im warmen Nest, weit weg, von den Geschädigten" sitzt. So ähnlich geht es mir ja auch - ich war selber in keiner Weise gefährdet, der Wind hat zwar um ein paar Häuserecken und über ein paar Dächer gepfiffen (was übrigens meine Spatzen veranlaßt hat, in meiner Wohnung Schutz zu suchen, aber dazu mache ich gleich noch einen neuen Thread auf) und ein paar kleine abgerissene Äste unten über die Straße tanzen lassen, mehr ist aber in meiner unmittelbaren Umgebung auch nicht passiert. Also bin ich erstmal schön ruhig vor meinem Rechner sitzengeblieben.   Man kann mit der "Form", in die man eine Aussage kleidet, die gesamte Aussage konterkarieren, und genau darum ging es mir mit meiner Anmerkung. Was du sagen wolltest, w채re ohne blauen Hintergrund, ohne besonders hervorgehobene Schrift und vor allem ohne die sehr "bem체hte" Reimerei wesentlich wirkungsvoller gewesen. Es ist also nicht der "Inhalt", der mich provoziert hat, sondern es ist der "Stil" bzw. eben die "Form".   Um es sehr drastisch auszudrücken: wenn meine Mutter, die im Moment stramm auf ihren 80. Geburtstag zumarschiert, sich aber trotzdem zu Weihnachten (und trotz des beginnenden Grauen Stars) selber einen Computer geschenkt hat, eines hoffentlich noch fernen Tages sterben sollte, wird mir meine Schwester, die in derselben Stadt wohnt, bestimmt keine Todesanzeige schicken, auf der ich irgendwelche Blumengirlanden finde. Das paßt schließlich einfach nicht. Und genau dasselbe trifft auf deine Reimerei zu: sie "paßt" ganz einfach nicht zum Ernst dessen, was da tatsächlich passiert ist mit "Kyrill". Der Sturm hat Todesopfer gefordert, das tragischste war das kleine Mädchen in/bei München, das von einer Balkontür gewissermaßen in den Armen seiner Mutter erschlagen wurde. Meinst du denn, deine naive Reimerei würde das "Herz" dieser Mutter erreichen können? Da ist doch ein kurzer prosaischer Spruch mit Sicherheit wesentlich angebrachter.   Ich wollte dich im übrigen nicht kränken. Aber mich stört es vor allem in dieser Group, daß es viel zu oft ein Mißverhältnis zwischen dem, was jemand schreiben m철chte, und der Form, wie er oder sie das tut, gibt.

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