Herbstlich sonnige Tage
Herbstlich sonnige Tage,
mir beschieden zur Lust,
euch mit leiserem Schlage
grüßt die atmende Brust.
O wie waltet die Stunde
nun in seliger Ruh’!
Jede schmerzende Wunde
schließet leise sich zu.
Nur zu rasten, zu lieben,
still an sich selber zu baun,
f체hlt sich die Seele getrieben
und mit Liebe zu schaun.
Jedem leisen Verf채rben
lausch ich mit stillem Bem체hn,
jedem Wachsen und Sterben,
jedem Welken und Bl체hn.
Was da webet im Ringe,
was da bl체ht auf der Flur,
Sinnbild ewiger Dinge
ist’s dem Schauenden nur.
Jede sprossende Pflanze,
die mit D체ften sich f체llt,
tr채gt im Kelche das ganze
Weltgeheimnis verh체llt.
(Emanuel Geibel)
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