Freitag, 31. Dezember 2010

Ein frohes Neues Jahr 2011!

 
 
 
 
 
 
 

Zum Jahreswechsel!

*
 

Wenn hoch vom Turm die Glocken klingen,
In mitternächtlich ernster Stund'
Des Jahres Scheidegruß zu bringen:
Dann lauschen wir, als werd' uns kund,
Was nun der neue Lauf der Horen
Uns Erdenpilgern bieten mag -
Das Jahr ward neuverjüngt geboren
Und festlich grüßt sein erster Tag.
 
Doch ist vergeblich alles Fragen,
Die Antwort lautet immer gleich:
Propheten sind aus unsern Tagen
Verbannt ins dunkle Sagenreich.
Kein Blick darf in die Werkstatt schweifen,
In der des Menschen Los sich webt,
Kein Arm in das Getriebe greifen,
Das Schicksals-Fäden senkt und hebt!
 
Das mußten alle wir erfahren
In unsrer Lieben engem Kreis -
Gebrochen müssen wir gewahren
Manch hoffnungsgrüne frisches Reis,
Und wo wir's ahnend kaum vermutet,
Da kam uns Rettung aus der Not,
Indessen dort ein Herz verblutet
Weil ihm sein Liebstes nahm der Tod!
 
Nur eitel ist das ird'sche Hoffen
Das sich an äußre Zeichen hält,
Ist nicht in uns ein Himmel offen,
Von dem kein Stern herunterfällt.
Wie sehr auch Sturm und Donner wettert
Und frische Hoffnungssaat zerschlägt
Und alle Rosen uns entblättert,
Wie Staub in alle Winde trägt.
 
Ein Himmel, den wir sicher schauen,
Wenn sich der Blick nur aufwärts hebt,
Ein Himmel, den wir selber bauen,
Wenn wir zum höchsten Ziel gestrebt,
Ein Himmel, draus seit Ewigkeiten
Zu uns die Schöpfungsformel spricht,
Die heiligste für alle Zeiten
Kein Chaos mehr! - es werde Licht!
 
Kein Chaos mehr - in unserm Leben,
Kein Chaos mehr im Vaterland!
Es werde Licht, - dies unser Streben,
Die Waffe dies in unsrer Hand
Des Gottesfunkens treue Wächter
An heil'ger Freiheit Hochaltar,
Und Feinde aller Lichtverächter:
So grüßen wir das neue Jahr!

(Louise Otto (1819-1895)

 

Ein frohes Neues Jahr 2011,
sowie Gesundheit, Glück
und Zufriedenheit

*

wünscht Euch Allen

Heidi

 

 

 

1 Kommentar:



  1.  
    Zum Neuen Jahr

    Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz,
    Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat
    für ein Jahr reicht.
    Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil  Arbeit
    und 2 Teilen Frohsinn und Humor.
    Man füge 3 gehäufte Eßlöffel Optimismus hinzu,
    1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt.
    Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige
    Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit.

    Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808), Mutter von Johann Wolfgang von Goethe
        

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