Am 4. Dezember feiert die katholische Kirche das Fest der heiligen Barbara, die auch von den Bergleuten als ihre Patronin verehrt wird. Barbara soll im 3./4. Jahrhundert als Tochter wohlhabender Griechen in Nikomedien, dem heutigen Izmir östlich von Istanbul, gelebt haben. Wegen ihrer Schönheit soll ihr Vater sie in einen Turm gesperrt haben, weswegen sie in der Kunst oft mit einem Turm abgebildet wird. Vor ihrer Turmhaft aber hatte sie sich - trotz Christenverfolgung - taufen lassen.
Als der Vater davon erfuhr, lieferte er sie erzürnt dem Gericht aus. Auf dem Weg ins Gefängnis - so will es die Legende - verfing sich in ihrem Kleid ein Kirschbaumzweig. Barbara stellte ihn ins Wasser. An dem Tag, an dem der Zweig aufblühte, starb sie unter Kaiser Maximinus Daja im Jahr 306 einen qualvollen Märtyrertod.
Der Vater soll noch auf dem Richtplatz von einem Blitz erschlagen worden sein, so die Legende. Vor allem im Mittelalter gehörte Barbara, deren Leben historisch nicht nachzuweisen ist, zu den beliebtesten Heiligen. Sie wird zu den 14 Nothelfern gezählt.
Als Patronin verehren sie neben den Bergleuten zahlreiche andere Berufsgruppen, so etwa die Architekten, Bauarbeiter, Dachdecker, Hutmacher, Köche, Maurer und Metzger. Sie gilt überdies als Patronin der Artillerie, von Türmen und Festungen sowie des "Wehrstandes".
Hierzulande ist ihr Tag vor allem mit den Barbarazweigen verbunden. Das Brauchtum hat eine tiefere Bedeutung: Das vermeintliche Wunder der Natur, die Blüten im Winter, soll das Wunder der heiligen Nacht verdeutlichen. In Jesus wird Gott Mensch - die göttliche Übernatur nimmt menschliches Fleisch an und erhöht damit die Schöpfung.
Geh in den Garten am Barbaratag.
Geh zum kahlen Kirschbaum und sag:
Kurz ist der Tag, raus ist die Zeit.
Der Winter beginnt, der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen, da wird es geschehn:
Wir feiern ein Fest, wie der Frühling so schön.
Baum einen Zweig gib du mir.
Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir.
Und er wird blühen in seliger Pracht
mitten im Winter in der heiligen Nacht
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