Mittwoch, 1. Februar 2006

Notizen zum Monat Februar

 

Notizen zum Monat

           

Foto: lig챕

Februar

Mit dem Februar 체berschreitet der Winter seinen H철hepunkt und geht allm채hlich in den Vorfr체hling, ins Tauwetter 체ber. Zwar haben K채lte und Eis noch viel zu sagen - aber als erste Farbkleckse im Schnee leuchten bunte Wildkrokusse, schon einige Zeit vor den Gartenkrokussen. Der Februar ist ein Wendemonat mit einem Gemisch aus kalten und w채rmeren, fast fr체hlingshaften Tagen. Und die dezemberliche Wende vom Dunkel zum Licht wird jetzt erst in merklich l채ngeren Tagen so richtig sp체rbar. Bis heute bestimmt Licht-Brauchtum diesen Monat.

Das Christentum kennt ein Fest der "Darstellung Jesu" mit Lichterprozession. Dieser Tag, auch "Mariä Lichtmeß" oder "Mariä Reinigung" genannt, wird am 2. Februar gefeiert, 40 Tage nach Weihnachten. Er erinnert daran, daß Jesus 40 Tage nach seiner Geburt von Maria im jüdischen Tempel als erstgeborener Sohn Gott geweiht und dabei "Licht für die Völker" genannt wurde. Früher sah man mit Lichtmeß die Winter- und die Weihnachtszeit als vergangen an.

Die christliche Kerzenprozession sollte wohl eine vorchristliche römische Sühneprozession verdrängen. Der Name Februar leitet sich vom lateinischen Wort "februa" ab, was für die damals um diese Zeit gefeierten Reinigungs- und Sühnefeste samt Lichterprozession steht. Ursprünglich im römischen Kalender nicht enthalten und dann als letzter Monat eingefügt, bot der Februar als Abschluß des Jahres gute Gelegenheit zur Sühne. Später bekam er seinen Platz als zweiter Monat.

Bis ins 18. Jahrhundert hieß der Februar bei uns auch "Hornung" - vielleicht ein Ausdruck für "Bastard". Und ein "Bastard", ein "Zu-kurz-Gekommener", ist der Februar, weil er weniger Tage hat: normalerweise nur 28 Tage; in den in vierjährigem Rhythmus anfallenden "Schaltjahren" (die ohne Rest durch vier teilbar sind) ist der 29. Tag der "Schalttag". Das beruht auf römischer Kalenderrechnung. Julius Cäsar verfügte die Jahreslänge (365 ¼ Tage), die Dauer eines Normaljahres (abgerundet: 365 Tage) sowie die Einfügung eines Schaltjahrs (366 Tage, und zwar alle vier Jahre, um die wegen der Abrundung fehlenden Vierteltage auszugleichen; für diesen einen zusätzlichen Tag sorgt der 29. Februar).

Der Februar ist "Narrenmonat", die Zeit von Karneval, Fasching, Fasnet, Fastnacht, die durch ausgelassene Br채uche gekennzeichneten Tage vor der christlichen Fastenzeit. Manchmal, je nach Datum des Osterfestes, erreichen die "n채rrischen Tage" schon im Februar ihren H철hepunkt, manchmal streben sie ihm erst entgegen. Die Wurzeln dieses Brauchtums reichen weit zur체ck bis in vorchristliche Fruchtbarkeits- und Fr체hlingsfeste: Durch Maskierung und L채rm sollten b철se Wintergeister ausgetrieben werden; zugleich spielte Freude auf das Kommende mit. So fanden, allerdings schon im Dezember zur Zeit der Sonnenwende, die r철mischen Saturnalien und das germanische Julfest statt. Der Name "Karneval" wird gedeutet als "carne vale" ("Fleisch, ade!"), meint also ein schnell endendes Ausleben von Sinnenlust vor der Fastenzeit.

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F체r Hildegard von Bingen ist der Februar ein Monat der Reinigung und Heilung, auch der Reinigung der Augen - die dann durchblicken, den Weg und vielf채ltige Farben und Formen klar erkennen k철nnen:

"Der zweite Monat geht seiner Natur auf Reinigung aus. Er findet eine sinnhafte Bedeutung in den Augen des Menschen, weil auch die Augen, wenn sie wäßrig, unrein und kränklich sind, sich mitunter von selber reinigen. ... Der Mensch sieht mit den Augen, was er durch die Weisheit versteht, und erfaßt es durch Hören, Riechen und Schmecken. ... Und so vermag der Mensch in seinem Umherschauen mit den Augen Gutes zu sehen und in seiner Betrachtung Gutes zu erwägen und so die gleiche reine Unterscheidungsgabe zu besitzen. Überschreitet er dabei im Guten sein Maß, so kann er in die Tiefe stürzen, erstrebt er allzusehr das Böse, wird er in der Verzweiflung gänzlich zugrunde gehen. ... Wie der Mensch mit den leiblichen Augen allenthalben die Geschöpfe sieht, so schaut er im Glauben überall Gott." 

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2 Kommentare:

  1. hallo,   es gibt noch eine Besonderheit: ich habe im Februar Geburtstag. Mein Geburtsjahr war sogar ein Schaltjahr - und die Ärzte meinten damals, wenn ich mich beeile, schaffe ich es grade mal so zum 29. Das habe ich möglicherweise mitgekriegt und habe mich dann eben _sehr_ beeilt, weil: wenn man nur alle vier Jahre Geburtstag feiern und was geschenkt bekommen kann, ist das doch ziemlich doof, oder?

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  2.   Hallooo Amadeus ... das hast du  guuuuut  gemacht! von zu Fisch LG  elischeba    

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