Der Rabbi und der Christ
--in memoriam Kati--
Es war ein Freitagnachmittag und da die Sonne schien, hatten es alle sehr eilig.
Alle Freib채der und Planschbecken sind dann 체berf체llt, denn Abk체hlung zu bekommen,
ist ansonsten sehr schwer.
Nun, der Feierabend war jetzt da und in ein heißes Auto zu steigen hatte er keine Lust,
aber es war auch langweilig, nur herum zustehen und da hatte er eine Idee.
Ein kleiner Spaziergang und an einem Kiosk eine k체hle Limonade und dann konnte er
ja immer noch nach Hause fahren und sich dort weiter langweilen.
So setzte er langsam einen Fuß vor den anderen, nach einigen Minuten sah er auf der anderen
Straßenseite einen Kiosk: Hier gab es bestimmt auch eine kühle Limonade! Also überquerte er die Straße.
Er betrat den Kiosk, in dem er der einzige Kunde war, und so ging er gleich zu Verkaufstresen vor und
fragte den Verk채ufer: "Haben sie eine kalte Limonade da?"
Der Verk채ufer antwortete darauf: "Es tut mir leid, alle gek체hlten Getr채nke habe ich eben verkauft,
ich habe gerade erst nachgef체llt. Nun es dauert etwas, bis die Getr채nke wieder k체hl sind."
Der Mann bedankte sich, verabschiedete sich und verließ das Geschäft, um weiter herumzuspazieren.
Beim Gehen gefiel dem Mann dann der Gedanke, das konnte ja jetzt der Grundstein f체r
einen ausgedehnten Spaziergang werden.
Er kannte diesen Weg nur zu gut, denn schon oft war er ihn gegangen, aber immer sehr eilig: Wenn er
in den kleinen Laden ging, um Arbeitsmaterial zu kaufen, welches er ab und zu ben철tigte.
Er wusste auch, dass der Weg an einer Synagoge vorbeif체hrte, die weit vor dem kleinen Laden lag, aber er hatte
nur einmal eilig hingesehen, denn wenn man etwas w채hrend der Arbeitszeit kauft, sollte man nicht tr철deln.
So dachte er bei sich, nun kann man doch einmal 체ber den Platz gehen, einmal die Synagoge von nahem sehen und
wenn er sie auch nicht von innen betrachten dürfte, so war sie doch auch von außen sehr schön anzusehen.
Sie stand auf einem großen Platz, wo auch viel Grünbepflanzung war. Der Mann dachte so bei sich: Diese Synagoge
ist sehr modern gebaut und wird bestimmt auch modern eingerichtet sein.
Er blieb nur einen Schritt von der ersten Stufe zum Aufgang stehen und konnte nun einmal die Synagoge von nahem sehen.
Der Mann dachte so bei sich: Wie gerne w체rde ich einmal in die Synagoge gehen, aber ich besitze keinen Hut und
es ist vielleicht nicht erlaubt, dass ein Christ in die Synagoge geht.
Etwas wehleidig ging der Mann über den großen Platz die zur Straße führte, da hörte er etwas hinfallen.
Als er sich herumdrehte sah er einen Mann, der einen dunklen Anzug trug, er hatte einen Vollbart und war auch
sonst sehr gepflegt.
In der Hand hatte der Mann einen M체llbeutel der gerissen war. Da nun der Spazierg채nger schon mitten auf dem Platz stand,
rannte er gleich wieder zur체ck zu dem Verungl체ckten, sah den Mann auf der Treppe an und sagte: "Warten Sie, ich helfe Ihnen."
Beide M채nner b체ckten sich und fingen an, die heruntergefallenen Sachen wieder aufzulesen. Auf der Mitte der Treppe angekommen
sagte der Mann mit dem Bart: "Danke, dass sie mir helfen! So etwas ist mir noch nie passiert, sonst habe ich jemand, der den M체ll
f체r mir raustr채gt."
Der andere Mann sagte: "Das ist doch kein Problem, ich helfe gerne und so eine M체llt체te h채lt ja nicht viel aus."
Der Mann mit dem Bart erwähnte auf dem Weg zum Müllcontainer: "Ich bin der Rabbi der Gemeinde und ich heiße David."
Der andere Mann stellte sich jetzt auch vor: "Ich heiße Paul und arbeite eine Straße weiter in diesem großen Betrieb."
Damit 철ffnete der Rabbi die M체lltonne, denn Paul hielt fast den kompletten M체ll in seinen Armen, den er dann in die Tonne warf
und der Rabbi entsorgte den Rest.
Auf dem R체ckweg fingen die beiden sich an zu unterhalten, Der Rabbi sagte: "Normalerweise sind immer viele Leute in der
Synagoge, aber einige Orte weiter ist ein neuer Rabbi und er hat auch hier bei mir studiert. So habe ich sehr darauf gedr채ngelt,
dass die Mitglieder dort den Rabbi zum Gebet besuchen und meine Frau ist auch mit.
"Ich bin hier geblieben, denn wenn doch einige Gl채ubige hierher kommen, wollte ich f체r sie da sein und nun bin ich alleine und
langweile mich doch sehr."
Dann erz채hlte auch Paul, dass auch er sich langweilte und von seiner Idee mit dem Spaziergang und von der k체hlen Limonade, die es
nicht gab und vor allem, wie sehr es ihm am Herzen gelegen h채tte, einmal die Synagoge zu betrachten und dem Gl체ck, den Rabbi
pers철nlich kennen gelernt zu haben.
Der Rabbi sagte ihm nun auch, dass er froh war, einen Gespr채chspartner gefunden zu haben.
An der T체r der Synagoge angekommen fragte der Rabbi, ob Paul nicht auf einen Sprung mit hineinkommen wolle und k체hle Limonade w채re auch vorhanden.
Paul wollte ja gerne und nach einer Sekunde z철gern, fragte er den Rabbi: "Ist das denn erlaubt?"
Der Rabbi sagte daraufhin, dass die Synagoge jedem offen steht zum Gebet, nur man sollte sich vorher telefonisch informieren,
wann die Gebete sind und eine gewisse Kleiderordnung sollte auch eingehalten werden.
Nun gab Paul verlegen zu, dass er gerne mit in die Synagoge kommen w체rde, er habe aber leider keinen Hut.
Der Rabbi sagte darauf hin: "In der Synagoge sind immer H체te f체r G채ste vorhanden, diese sind zum Teil durch die Gemeine gekauft
oder gespendet worden."
"Warten Sie bitte einen kurzen Moment, ich hole Ihnen einen Hut und dann k철nnen wir beide die Synagoge betreten."
Der Rabbi verschwand für einige Augenblicke hinter der Tür und kam dann mit einem Hut wieder nach draußen.
Er gab Paul den Hut, Paul setzte den Hut auf und damit folgte Paul dem Rabbi in die Synagoge.
Hinter den beiden fiel die T체r ins Schloss.
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. Hinweis .
. Diese Geschichte ist frei erfunden. .
. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein züfällig .
. und unbeabsichtigt! .
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. Diese Geschichte ist frei erfunden. .
. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein züfällig .
. und unbeabsichtigt! .
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