Sonntag, 3. Dezember 2006

Notizen zum Monat DEZEMBER

 

Notizen zum Monat

DEZEMBER

Im Dezember, dem heutigen zw철lften Monat und dem zehnten Monat im altr철mischen Kalender (lateinisch "decem" = zehn), ragt die zweite Monatsh채lfte besonders heraus. Auf den 17. Dezember fielen die r철mischen "Saturnalien", eine fr철hliche Feier zu Ehren des Fruchtbarkeitsgottes Saturn. Geschenke, Festessen, friedliches Zusammenleben - dadurch wollte man die "goldenen Zeiten" Saturns zur체ckrufen.

Der 21. Dezember, kürzester Tag und längste Nacht des Jahres, ist kalendarischer Winteranfang. Die Tage werden wieder länger, heller. Das um diese Zeit gefeierte germanische "Julfest" war Wintersonnenwendfest mit Opfern für Fruchtbarkeitsgöttinnen. Im Englischen hieß das Fest: "Nacht der Mütter." Die Feiern drückten das Bedürfnis nach Licht und Leben aus. Von alldem her sind viele christliche Bräuche der Advents- und Weihnachtszeit verständlicher. Auch Lichterglanz und Weihnachtsbaum dürften Wurzeln im Mittwinterfest haben.

Am 21. (nach anderen Rechnungen: am 25.) Dezember beginnen die zwölf "Rauhnächte" oder "Rauchnächte". Schon in vorchristlicher Zeit hießen sie bei uns "geweihte Nächte" - angeblich stand zwölf Tage lang die Sonne still, bis sie sichtbar höher stieg und das Dunkel besiegte. Mit den Rauhnächten zogen die Winterdämonen ein. Sie sollten durch Lärm und "Ausräuchern" vertrieben werden - daher die Bezeichnung der Nächte. Licht sollte die Dunkelheit erhellen, Orakel sollten über Schicksal und Wetter Auskunft geben. Heutige Silvesterbräuche wie Zukunftsvorhersagen, Feuerwerk und Knallkörper hängen damit zusammen.

Wiewohl Rituale der Sonnenwendfeier ins christliche Weihnachtsbrauchtum einflossen, hat der 25. Dezember als Weihnachtsdatum seinen Ursprung bei uns nicht im germanischen Julfest. Das wurde zwar auch am 25. Dezember gefeiert, aber erst um das Jahr 1000 von Mitte Januar auf dieses Datum verlegt - zu einer Zeit, als der 25. Dezember l채ngst christlicher Weihnachtstermin war.

Der 25. Dezember als Feier der Geburt Christi ist schon 336 f체r Rom bezeugt. Dies wurde andernorts rasch 체bernommen, die urspr체ngliche Geburtsfeier Jesu vom 6. Januar vorverlegt und dann der 25. Dezember allgemeinverbindlich als kirchliches Festdatum bestimmt. Das besondere damalige Interesse am Geburtsfest Jesu hatte theologische Gr체nde. Gegen Ansichten, die Jesus nicht f체r Gott oder genau umgekehrt nicht f체r einen "echten" Menschen hielten, sollte Weihnachten bekennen: Jesus Christus ist Gott und zugleich wirklich Mensch geworden.

Warum gerade der 25. Dezember als Geburtsfest Christi genommen wurde, ist umstritten. Die Einf체hrung in Rom mag Reaktion gewesen sein auf r철misch-heidnische Sonnengott-Feiern am 25. Dezember - so das Geburtsfest des "unbesiegbaren Sonnengottes". Dem sollte das Geburtsfest der "wahren Sonne", Christus, entgegengesetzt werden. Nach anderen Annahmen berechneten fr체hchristliche Theologen aufgrund verschiedener biblischer Zeitaussagen das in den Evangelien nicht genannte Geburtsdatum Christi und kamen auf den 25. Dezember.

Hildegard von Bingen sieht im Dezember Kälte und Erstarrung und bringt das zusammen mit menschlicher Erstarrung, Lieblosigkeit, mutwillig zerstörenden Füßen. Aber: Füße sind auch zum Guten da, sie können in Beweglichkeit mit Feingefühl nach vorn tragen, hinaus aus winterlicher Erstarrung, hinein in eine hellere, wärmere Zukunft:

"Der zwölfte Monat ist mächtig kalt. Die Erde wird hart und friert. Winter bedeckt das Land mit gefrorenem Schaum und macht es lästig und beschwerlich ... Mit diesen Eigenschaften werden die Füße des Menschen verglichen, die so vieles niederstampfen, breittreten und die Erde so eindämmen, damit sie sich nicht erhebe und man auf ihr stehen kann. ... In der Verhärtung solch ungerechter Bahn kann der Mensch weder die Süße der Heiligkeit besitzen noch den Samen guter Werke streuen. ... Gott ließ auch in den Füßen des Menschen große Wundertaten in Erscheinung treten. Wie die Füße den ganzen Körper aufrecht halten und ihn nach Belieben tragen, so hält auch der Glaube den Namen Gottes ... auf kraftvolle Weise aufrecht und trägt ihn großartig überall hin."

 

 

5 Kommentare:

  1.        Barbara Tag    und barbara - zweige  ja, das ist schon ein schönes thema
    morgens in der fr체he,
    wenn alles noch ruhig ist,
    ein paar kirschzweige zu schneiden
    wer war barbara? Es ist Brauch an diesem Tage, nahe der l채ngsten Nacht des Jahres, den Fr체hling zu beschw철ren, indem man Kirsch- und andere Bl체tenzweige abschneidet, die dann um die Weihnachtszeit zu bl체hen beginnen sollen. Von den Zweigen, die man am 4. Dezember ins Zimmer holt, damit sie zu Weihnachten blühen, heißt es, daß sie uns Zukünftiges prophezeien: Früher, als junge Mädchen in einer guten Partie die beste Zukunft sahen, stellten sie Zweige mit den Namen ihrer Favoriten ins Wasser. Verdorrte ein Zweig, war die Sache klar, bei allen anderen wurde es dann richtig spannend.
    Apfel- oder Pflaumenzweige in voller Blüte verheißen gute Obsternte, die Haselnuß kann Glück und Reichtum bedeuten: Den Kelten galten Blüten und Früchte als Symbole der Klugheit, und in den Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, suchten Rutengänger mit Haselzweigen nach Gold- und Silberadern. Kastanien, die auch nach rigorosem Schnitt immer wieder austreiben, sollen Christi Auferstehung bedeuten, Quitten die Freuden und Leiden der Zweisamkeit: Die Blüten duften so wundervoll wie die Liebe, doch die Früchte haben trotz ihrer Süße einen bitteren Beigeschmack. Mit Kirschen hat es eine besondere Bewandtnis:
    Geschichte der Heiligen Barbara
    Geboren im 4 Jahrhundert, in Nikomedien am Marmarameer, war Barbara die sch철ne Tochter des reichen Kaufmanns Dioscuros, der sie einem Manne zur Frau versprochen hatte.
    Aber Barbara war

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  2. ich finde lilianes monatsbl채tter immer einsame spitze gruss connie

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  3. jaha..........ich auch connie.... danke fuer die notizen der monate liliane.. ich  habe schon Nov & Dez weitergeschickt an alle deutschen hier im lande.......   nebenbei mal wieder ein danke an alle.....fuer alles..; besonders Susanne........ gruss Charlotte

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  4. hallo Charlotte,   wie ich sehe, gefallen Dir die Monatsnotitzen von Liliane.   Wenn Du m철chtest, kannst Du, in dem Du auf die Blume klickst, alle 12 Monate in einer Seite sehen.     Liebe vorweihnachtliche Grüße nach Übersee   von Heidi

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  5. hallo Heidi......... danke das du mich daruf aufmerksam machtest, werde es notieren, aber erstmal lasse im mich mit Januar ueberraschen, aber dann nehme ich mir zeit alles genau anzusehen.... auch dir und den deinen eine besinnliche, aber  stressfreie, vorweihnachtszeit...... gruss aus dem amiland Charlotte

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