Donnerstag, 2. November 2006

Notizen zum Monat NOVEMBER

 

Notizen zum Monat

NOVEMBER

November - der dunkle Monat. Die Bl채tter fallen endg체ltig ab, es ist regnerisch, neblig, bedr체ckend. Der Totenmonat - doch immer wieder bricht schon das Licht durch, das Licht des Glaubens und der Hoffnung, das Licht der ersten Adventskerze Ende November, Anfang Dezember, bis das Licht dann ganz hell aufstrahlt.

In der Nacht zum 1. November feiert man im Ursprungsland Irland, in den USA und heute auch 철fters bei uns "Halloween" mit Parties, "gespenstischer" Verkleidung und ausgeh철hlten, beleuchteten K체rbisk철pfen. Urspr체nglich hatte diese Nachtfeier religi철sen Sinn: F체r die Kelten begann ein neues Jahr; Orakel wurden abgehalten, Segensgebete verrichtet. Die keltischen Priester, die Druiden, ehrten den Todesf체rsten Samhain und gedachten der Verstorbenen. Der Name "Halloween" entstand sp채ter, nachdem der 1. November das christliche Fest "Allerheiligen" geworden war, im Englischen auch "All Hallows" genannt; der Vorabend war der "All Hallows쨈 Even" - gek체rzt: "Hallowe쨈en".

Allerheiligen, Gedenktag der bei Gott vollendeten "heiligen" Menschen; Allerseelen, Gedenktag aller Toten, insbesondere der pers철nlich nahestehenden; Ewigkeits- oder Totensonntag auf evangelischer Seite; staatliche Totengedenktage - November ist der Totenmonat. Das war er schon im germanischen Ritual, doch zugleich war er dort Hochzeitsmonat. Tod und neues Leben geh철ren eng zusammen - wie in der keltischen Neujahrsnacht, die auch Totengedenken war. Und nat체rlich wie im Christentum: Die notwendige Besinnung auf den Tod, auf das eigene Sterben, die Erinnerung an die Toten wird immer verbunden mit dem Blick auf den Todes체berwinder Jesus Christus, der im Tod neues Leben ist.

Der November, im r철mischen Jahr ehemals neunter Monat (lateinisch "novem" = neun), ist nicht nur ein Monat der Hoffnung auf ewiges Leben bei Gott. Er ist, gerade gegen Ende hin, auch eine Zeit der inneren Vorbereitung und freudigen Hoffnung auf das weihnachtliche Licht. Der erste Adventssonntag kann schon im November liegen.

Einen Adventskranz gab es erstmals im 19. Jahrhundert: In einem norddeutschen evangelischen Waisenhaus wurde ein h철lzernes Rad aufgeh채ngt, an dem die Kinder w채hrend der Dezembertage insgesamt 23 Kerzen anz체ndeten als Zeichen weihnachtlicher Vorfreude. Daraus entwickelte sich der mit vier Kerzen geschm체ckte Adventskranz.

In ihn flossen vorchristliche Anschauungen ein: Das geschlossene Rund eines grünen Kranzes sollte Unheil abwehren. Zudem galt das Kreisrund als Hinweis auf die Ewigkeit, die Unendlichkeit, den immerwährenden Sonnenkreislauf. Und das Grün war - und ist - Farbe der Hoffnung, des Lebens. Das Feuer schließlich stand für ein anderes Licht - die Kerzenflammen am heutigen Adventskranz versinnbilden Christus, das Licht.

Auch Hildegard von Bingen sieht den November als das, was er ist: dunkel, kalt, unerfreulich. Sie vergleicht ihn einem alternden Menschen mit gekr체mmten Gliedern, gebeugten Knien. Zugleich ist der Mensch dann gekr체mmt wie ein Kind im Mutterleib - und wie diesem Kind steht ihm die Zukunft offen, trotz aller Altersgebrechen und bis in Ewigkeit. Er ist f채hig zum Hellen, zum Guten, ja zu intensiverem Guten als fr체her. Aus Gebrechlichkeit, Schmutz und Dunkel erfolgt Neuaufbruch:

"Der elfte Monat kommt geb체ckt. ... Die K채lte bricht aus ihm heraus, f채llt 체ber die Erde und w체hlt den Schmutz auf. ... Deshalb ist dieser Monat, der fern von den Freuden des Sommers, ... den Knien des Menschen zu vergleichen, das der Greis voll Schwermut kr체mmt, wenn er an seine urspr체ngliche Lage denkt, da er genauso mit eingekr체mmten Knien im Mutterleib wie eingeschlossen dahockte. ... Die Erde ist durch die W채rme des Sommers und die K채lte des Winters in einem schmutzigen Zustand, und dieser Zustand macht sie zum Fruchttragen bereit. ... Und wie die schmutzige Erde zur Winterzeit alle Fr체chte in sich bewahrt, um sie dann im Sommer den Menschen zur Freude hervorzubringen, so schm체ckt auch der Mensch seine fr체heren Tugenden mit kostbaren Edelsteinen und gibt sie nur um so sch철ner zur체ck."

 

1 Kommentar:

  1.         erstmal unseren beiden "monatsgestaltern"
    mal wieder meinen herzlichsten dank! deine gedanken zum monat, lilianchen,
    und die startseite von unseren lieben connie, ohne diese beiden kann ich mir gar keinen monatsanfang mehr vorstellen und bin imer schon vorher super gespannt, was die beiden da ausbuddeln *l채chel* macht nur fein so weiter und nehmt den "verdienstorden_am _bande" (wer bastelt schnell einen?) des caf챕_off_topic' entgegen liebe grüße von susanne          <img width="300" align="center" src="http://groups.msn.com/_Secure/0SQDdAtwWbVk2moXOJskEMsOfronFiOZ

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